Kommunalwahl in Berg:Frischer Wind

CSU und Grüne schicken jeweils drei Neulinge in den Gemeinderat, die EUW zwei

Von Sabine Bader, Berg

Sieger der Kommunalwahl in Berg sind eindeutig die Grünen. Sie konnten die Anzahl ihrer Sitze verdreifachen: Ist die Ökopartei bislang lediglich mit einem Mandat im Gremium vertreten, wird sie dort künftig drei Sitze haben. Julia Galloth ist dann allerdings nicht mehr mit von der Partie, was viele ihrer bisherigen Ratskollegen bedauern. Die Farchacher Biobäuerin hatte sich nämlich dazu entschlossen, statt einer erneuten Kandidatur ihre ganze Kraft darauf zu konzentrieren, den eigenen Betrieb voran zu bringen. Ihr folgen jetzt Verena Machnik, Kathrin Stefferl-Wuppermann und Stefan Mair in den Gemeinderat nach. Alle drei sind erstmalig dabei.

Während Machnik und Stefferl-Wuppermann auf den beiden ersten Listenplätzen kandidiert hatten, haben die Berger Wähler Stefan Mair von Platz 13 auf den dritten Rang nach vorne gehäufelt. Das hatte der 82-jährige Biobauer aus Farchach natürlich nicht erwartet. Mair zählt zu den Grünen der ersten Stunde. Er hat seinen Betrieb bereits 1970 auf biologischen Landbau umgestellt, ein Schritt, den damals noch viele belächelten. Mair ist Mitbegründer des Anbauverbands "Bioland" und Seniorchef des Hofladens Assenhauser in Farchach. "Er ist ein Mensch, der die grünen Ideale schon Zeit seines Lebens vertritt", sagte Verena Machnik am Montag zur SZ. "Wir sind sehr froh, ihn bei uns zu haben." Mair, so Machnik, wolle sein Mandat auch annehmen. "Wir sind zu einem tollen Team in Berg gewachsen."

Berger Grüne: Kandidatinnen auf Listenplatz 1 und 2:. Verena Machnik (li.)und Katrin Stefferl-Wupperrmann

Verena Machnik (li.) und Katrin Stefferl-Wupperrmann ziehen für die Grünen in den Berger Gemeinderat ein.

(Foto: privat/oh)

Die beiden zusätzlichen Sitze haben die Grünen der SPD und der Einigkeit (EUW) um Rathauschef Rupert Monn abgejagt. Dementsprechend verhalten reagierte Monn, der sich am Sonntag noch über das gute Abschneiden seines möglichen Nachfolgers Rupert Steigenberger bei der Bürgermeisterwahl gefreut hatte, auf den Ausgang der Gemeinderatswahl. "Ich bin schon ein wenig überrascht, dass die Grünen drei Mandate errungen haben, aber das entspricht dem allgemeinen Trend", sagt er. "Und natürlich bin ich etwas enttäuscht, dass die EUW ein Mandat eingebüßt hat." Dies sei aber dem Generationswechsel innerhalb der Gruppierung geschuldet, glaubt er. Da bei der EUW viele jetzt amtierende Gemeinderäte nicht mehr kandidiert hätten, müssten sich die Jungen erst einmal etablieren. Peter Sewald wird die Gruppierung weiterhin im Gremium vertreten, neu hinzu kommen nun Stefan Monn, der Sohn des Rathauschefs, und Martin Klostermeier.

Einige neue Gesichter wird es auch in der CSU-Fraktion geben: Lediglich der bisherige Vizebürgermeister Andreas Hlavaty und Robert Schmid, der auch für das Bürgermeisteramt in Berg kandidiert, aber es nicht in die Stichwahl geschafft hatte, werden dann aus der bisherigen Fraktion am Ratstisch neben den neuen Kollegen Georg Brandl, Andreas Schuster und Annatina Manninger Platz nehmen. Während sich die SPD künftig mit zwei statt bislang drei Mitgliedern im Gremium begnügen muss, konnten CSU (5), QUH (4), Bürgergemeinschaft (2) und FDP (1), ihre Fraktionsgrößen verteidigen.

Berg

Wahlergebnis 2020 (Vergleich 2014)

CSU 26,1% 5 Sitze (5) QUH 19,7% 4 Sitze (4) EUW 15,8% 3 Sitze (4) Grüne 13,7% 3 Sitze (1) BG 12,2% 2 Sitze (2) SPD 8,9% 2 Sitze (3) FDP 3,7% 1 Sitz (1)

Wahlbeteiligung: 65,0% (53,6%)

CSU: Robert Schmid, Andreas Hlavaty, Georg Brandl, Andreas Schuster, Annatina Manninger; Grüne: Verena Machnik, Katrin Stefferl-Wuppermann, Stefan Mair; SPD: Werner Streitberger, Elisabeth Fuchsenberger; FDP: Anke Sokolowski; QUH: Elke Link, Harald Kalinke, Andreas Ammer, Jonas Goercke; EUW: Stefan Monn, Peter Sewald, Martin Klostermeier; BG: Rupert Steigenberger, Florian Zeitler.

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