Süddeutsche Zeitung

Kommunalwahl in Berg:FDP und CSU für Steigenberger

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Bewerber der Bürgergemeinschaft geht gestärkt in Stichwahl

Von Sabine Bader, Berg

Die Berger haben noch einmal die Wahl: Sie stimmen in der Stichwahl nicht nur über den Landratsposten ab, sondern auch darüber ab, wer die Geschicke in ihrem Rathaus künftig lenken wird. Und so dürfte es für Elke Link und Rupert Steigenberger noch einmal spannend werden. Anke Sokolowski, die im ersten Wahlgang weit abgeschlagen mit 3,3 Prozent der Stimmen gegen die drei anderen Kandidaten unterlag, hat schon am Wahlabend gezeigt, dass sie eine gute Verliererin ist und Rupert Steigenberger die Unterstützung der FDP in Aussicht gestellt.

Und auch die CSU will Steigenberger laut dem Berger Ortsvorsitzenden Andreas Hlavaty in der Stichwahl unterstützen, nachdem ihr eigener Kandidat Robert Schmid (24,0 Prozent) nun ebenfalls aus dem Rennen ist. "Ich habe eine Online-Umfrage unter den Mitgliedern gestartet", sagt Hlavaty. "Alle waren für die Unterstützung Steigenbergers." Damit war für ihn die Sache klar. Persönlich findet Hlavaty, dass "Steigenberger die Kompetenz und Erfahrung mitbringt, eine Gemeinde von der Größe Bergs zu führen". Damit weiß der 53-Jährige neben seiner eigenen Gruppierung, der Bürgergemeinschaft (BG), der Einigkeit (EUW) und der SPD auch noch FDP und CSU hinter sich. "Da bin ich echt von den Socken. Das ist für mich ein großer Vertrauensbeweis", sagt er zur SZ.

Seine Kontrahentin Elke Link von der QUH freut sich unterdessen erst mal darüber, dass sie in den Starnberger Kreistag gewählt wurde. Und bezogen auf die Aktivitäten ihrer Gruppierung in Krisenzeiten meint sie: "Der Wahlkampf ist für uns seit dem Tag der Schulschließungen beendet. Jetzt gibt es Wichtigeres." Link hatte auf der Liste der Grünen für den Kreistag kandidiert. Die Berger Grünen geben aber keine Wahlempfehlung ab. "Wir haben uns dazu entschlossen, neutral zu bleiben", sagt die zweite Sprecherin Katrin Stefferl-Wuppermann. Auch Steigenberger hatte für den Kreistag kandidiert, bei den Freien Wählern, es aber nicht geschafft.

Für Amtsinhaber Rupert Monn ist die Wahl dennoch nicht entschieden. Er glaubt, dass die Stichwahl in Zeiten der Coronakrise noch unberechenbarer ist als sonst. Denn er geht davon aus, dass die Wahlbeteiligung durch die vorgeschriebene Briefwahl, in der jeder die Stimmzettel nach Hause geliefert bekommt, höher ist, als sie es sonst wäre. Darum werden die Berger Wahlhelfer auch in acht statt in sechs Briefwahllokalen auszählen, sagt Monn. Diese befinden sich alle in der Oskar-Maria-Graf-Schule in Aufkirchen. Allein die Portokosten für die Unterlagen an die 6447 Wahlberechtigten belaufen sich auf ziemlich genau 10 000 Euro.

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Quelle:
SZ vom 21.03.2020
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