Kommunalwahl im Landkreis Starnberg:Grüne wollen fünf Mandate

Aufstellungsversammlung der Grünen in Pöcking

Wollen die PWG-Mehrheit im Gemeinderat brechen: Pöckings Grüne.

(Foto: oh)

Pöckinger Ortsverband verzichtet aber auf einen eigenen Bürgermeisterkandidaten

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Pöcking

Zuversichtlich starten die Pöckinger Grünen in den Kommunalwahlkampf: Ohne Einwände haben die Mitglieder die Vorschlagsliste für den Gemeinderat vor kurzem abgesegnet. Bewusst hat sich der Ortsverband gegen einen eigenen Bürgermeisterkandidaten entschieden. Man habe zwar einen Bewerber gehabt, sagte Gemeinderätin Simone Greve. Aber der für den Wahlkampf erforderliche Mehraufwand an Kraft und Engagement wäre neben Beruf und Familie zu hoch gewesen. Darüber hinaus sitzt Bürgermeister Rainer Schnitzler (PWG) nach Meinung der Grünen fest im Sattel. Daher wolle man sich stattdessen darauf konzentrieren, die Anzahl der Gemeinderatssitze von derzeit drei auf fünf zu erhöhen. "Das ist unser großes Ziel", sagte Greve.

Die Grünen haben sich vorgenommen, die PWG-Mehrheit zu brechen. "Wir kämpfen oft gegen Windmühlen", sagte Greve, "weil die Mehrheit neue Ideen verhindert." Weiteres Ziel ist mehr Offenheit im Gemeinderat und mehr Bürgerbeteiligung. Bei der Planung der Parkplätze zwischen Hauptstraße und Rathaus etwa habe man Transparenz vermisst. Nach Meinung der Grünen hätte die Gemeinde lieber einen höheren Quadratmeterpreis bezahlen sollen, um dort Wohnungen bauen zu können. Bezahlbarer Wohnraum ist ebenfalls Thema der Grünen: Sie wollen Leerstand verhindern, etwa durch Anwendung der Zweckentfremdungssatzung. In Sachen Klimaschutz sollen politische Entscheidungen stets nach ökologischen Gesichtspunkten fallen. Die Umsetzung des Flächennutzungsplans sollte konsequent im Sinn einer nachhaltigen Landschaftsgestaltung vorangetrieben werden. Bei der Verkehrsplanung wollen die Grünen die Folgen von Westumfahrung und Starnberger Tunnel berücksichtigt wissen. Der immer wieder diskutierte Seeabstieg kommt für den 16 Mitglieder starken Ortsverband im Gegensatz zur PWG, die diese Variante der Verkehrsführung offenlässt, nicht in Frage.

Auf der Liste sind viele neue und junge Bewerber, acht der 20 Kandidaten sind parteifrei. Auf den ersten zehn Plätzen halten sich männliche und weibliche Bewerber die Waage, auf den weiteren Plätzen überwiegen die Frauen mit 70 Prozent. Greve freut es besonders, dass viele Bewerber von sich aus auf die Grünen zukamen und die Führungsriege nicht nach Kandidaten suchen musste. Greve steht auf dem ersten Listenplatz, es folgen ihre Gemeinderatskollegen Christoph von Gronau und Sabine Stolicka. Neben Umwelt- und Klimaschutz sowie der Vermeidung von Plastikmüll ist das Thema "Stärkung von Jugend und Familie" vor allem für jüngere Bewerber ein Thema, wie Christian Fries oder Enca Perez, die Pöckings Jugendtreff "Kuhstall" leitet.

Gemeinderatskandidaten der Grünen in Pöcking: Simone Greve, Christoph von Gronau, Sabine Stolicka, Florian Hönicke, Christoph Hahn, Constantia Rosendorfer, Kristina Merten-Heukamp, Wolfgang Garnreiter, Jutta Söhnle-Jünemann, Christian Fries, Kerstin Guth-Stecker, Professor Peter Dürr, Enca Perez, Hannes Kill, Susann Dürr, Ulf Steinborn, Maria Schiede, Carmen Trump, Diana Born, Sabine Borsdorf. Ersatz: Hannah Stolicka, Lennard Hönicke, Kristof Nast-Kolb.

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