Kommunalwahl im Landkreis Starnberg:Der grüne Vermittler

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Mit einer gemeinsamen Liste, angeführt von Bürgermeisterkandidat Thomas Zimmermann (Mitte), treten in Seefeld Grüne und BI Eichenallee an. (Foto: Arlet Ulfers)

Thomas Zimmermann will Bürgermeister in Seefeld werden, SPD und BI unterstützen ihn

Von Christine Setzwein, Seefeld

Thomas Zimmermann hat schon viel gesehen von der Welt. Er war unterwegs in Europa, Asien, USA. Aber der schönste Fleck auf Erden ist für ihn - Seefeld. Wenn er nach Hause kommt von seinen Reisen, wenn er die Kuppe auf der Meilinger Höhe erreicht hat, das Aubachtal, Schloss Seefeld und den Pilsensee vor sich sieht, fühlt er sich daheim. Und damit diese Heimat so schön bleibt, will der 51-Jährige nun Bürgermeister werden.

Dabei lebt Zimmermann erst seit zehn Jahren in Seefeld, genauer gesagt in Hechendorf. Der gebürtige Bruchsaler hat in Karlsruhe studiert, kam vor 25 Jahren nach Bayern und wohnt mit seiner Familie in Hechendorf. Seine Ehefrau Sonja Hoppe vertritt seit drei Jahren die Grünen im Seefelder Gemeinderat. Die beiden Töchter sind 16 und 14 Jahre alt.

"Ich brenne für Grün", sagt Zimmermann, ein Mann der Wirtschaft. Der Diplom-Wirtschaftsingenieur war in den vergangenen Jahren als Führungskraft mit der Entwicklung intelligenter Stromnetze befasst. Seit einigen Monaten ist er Mitglied der Grünen. Sehr viele Themen scheitern an der Polarisierung Wirtschaft gegen Umweltschutz, da möchte der Quereinsteiger Brücken bauen. "Grün und fortschrittlich ist möglich." Zwischen Landwirtschaft und Umweltschutz, Alteingesessenen und neu Hinzugezogenen, zwischen Jung und Alt und Ökologie und Ökonomie möchte er vermitteln.

Was die gerade heftig diskutierte Ansiedlung von Gewerbe auf Gut Delling angeht, will er sich noch nicht festlegen. Es handle sich dabei um sehr sensible Grundstücke und ein Projekt "von großer Tragweite". Erst wenn alle Fakten auf dem Tisch lägen und sich die Ortsentwicklung und die Bürger damit befasst hätten, könne darüber entschieden werden. Lebendige Begegnungsstätten wünscht er sich in den Ortsteilen, dass sie zusammenwachsen, ohne die gewachsenen Strukturen aufzugeben. Die Klinik soll in Seefeld am jetzigen Standort erhalten bleiben, dafür will sich Zimmermann einsetzen. Die Themen "beherzt und konsequent" anzugehen, das ist sein Ziel. Fit hält er sich mit Joggen und Krafttraining. An Selbstbewusstsein mangelt es dem Kandidaten nicht. Wer mit ihm die Stichwahl kommt, sei ihm letztlich egal, meint er. "Mit ist jeder recht."

Unterstützt wird Zimmerman von der Bürgerinitiative Eichenallee (BI) und von der Seefelder SPD. Für die SPD vertrete er "die für uns wichtigen Aspekte einer umweltpolitischen Sozialpolitik, für die wir seit Jahrzehnten im Gemeinderat stehen", teilt die SPD mit.

Die BI Eichenallee hat sich vor gut zwei Jahren formiert, als ein Klinikstandort im Aubachtal zur Diskussion stand. Daraus wurde nichts, aber die BI redet seitdem mit in der Kommunalpolitik. Ihr Sprecher Ortwin Gentz, 46, besucht regelmäßig die Gemeinderatssitzungen und möchte jetzt auch "Verantwortung übernehmen". Der Software-Entwickler tritt auf Platz zwei der gemeinsamen Liste von Grünen und BI an. Gemeinderat Robert Benoist kam nur auf Platz fünf, Platz drei gehört dem Berufsschullehrer Nikolas Rathert, 44.

In Seefeld bewerben sich nun vier Kandidaten um das Bürgermeisteramt: Klaus Kögel (CSU), Thomas Zimmermann (Grüne/BI), Johanna Senft (BVS) und Petra Gum (FWG).

Die Seefelder Liste Grüne/BI Eichenallee: 1. Thomas Zimmermann, 2. Ortwin Gentz, 3. Nikolas Rathert, 4. Dennis Weber, 5. Robert Benoist, 6. Berit Grubert, 7. Sonja Hoppe, 8. Gundi Kögel, 9. Albert S. Augustin, 10. Solveig Merten, 11. Michael Thurner, 12. Ellen Quadfaß, 13. Michael Horn, 14. Linda Rüger, 15. Helmut Ronstedt, 16. Elke Ronstedt, 17. Björn Maier, 18. Ildiko Gaal-Baier, 19. Hans Walter Grubert, 20. Constanze Gentz

© SZ vom 20.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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