Kommunalwahl:Einmütig für den Kompromiss-Kandidat

BLS unterstützt Patrick Janik

Gratulation für Kandidat Patrick Janik (von links): Thomas Schubert und BLS-Vorsitzender Franz Heidinger sowie Fraktionsvorsitzender Michael Mignoli, Johannes Bötsch und Vize-Vorsitzender Axel Wahnke.

(Foto: Franz Xaver Fuchs)

Auch die Bürgerliste steht hinter Patrick Janik als Bewerber um das Amt des Starnberger Bürgermeisters

Von Sylvia Böhm-Haimerl

Als letzte Gruppierung im Stadtrat hat sich nun auch die Bürgerliste Starnberg (BLS) dafür ausgesprochen, zur Kommunalwahl im März den gemeinsamen Bürgermeisterkandidaten Patrick Janik zu unterstützen. Ohne Gegenstimme bei nur einer Enthaltung votierten die 16 Mitglieder auf der Nominierungsversammlung für den gebürtigen Starnberger. Vor dem Hintergrund, dass Janik (UWG) ein erklärter Tunnelbefürworter ist und daher konträr zu den Zielen der BLS steht, ging der Wahl eine lebhafte, aber sachlich geführte Diskussion voraus.

Bei der BLS könne er schlecht um das Tunnelthema "herumschiffen", erklärte Janik in seiner Antrittsrede. Er würdigte den Kompromiss, den die BLS eingegangen sei. Im Gegenzug versprach er, die Umfahrungsvariante prüfen zu lassen. In einem Doppelbeschluss vom März 2017 hatte der Stadtrat mehrheitlich für den Bau eines B2-Tunnels gestimmt; parallel dazu sollte eine ortsferne Umfahrung geprüft werden. Auch wenn er selbst davon überzeugt sei, dass eine Umfahrung keine Chancen habe, werde er zu dem Beschluss stehen, betonte Janik. "Alles andere wäre unredlich."

Der 43-Jährige ist UWG-Stadtrat und wird für die Kommunalwahlen von fünf Gruppierungen als Bürgermeisterkandidat unterstützt. Daher werde er nicht mehr auf der UWG-Liste kandidieren, erklärte der Jurist. Für sich als Kandidat warb er mit den Worten: "Wenn die BLS dazustößt - das wäre für mich ein Zeichen eines Neuanfangs."

Die BLS hatte sich bei den Wahlen 2014 noch hinter Eva John gestellt. "Für uns war klar, dass wir Bürgermeisterin John nicht mehr unterstützen können", erklärte nun Stadtrat und Vorstandsmitglied Michael Mignoli. Wie er ausführte, sei aus eigenen Reihen niemand in Frage gekommen. Die aktuellen BLS-Stadträte seien zu unerfahren und müssten noch lernen. Mit Janik habe man bei der Personalfrage einen Kompromiss erreicht, da er konsensfähig sei.

BLS-Gründer Walter Jann sagte am Rande der Veranstaltung: "Wir haben keinen, der sich das Amt des Bürgermeisters vorstellen kann." Er sehe es pragmatisch, dass nun Janik unterstützt werde. Der Vorsitzende und Feuerwehrreferent Franz Heidinger erklärte: "Es wird immer ein Kompromiss sein." Der Tunnel werde für die BLS Thema bleiben, solange die Sicherheit nicht gewährleistet sei. "Aber Janik wird sich für die Umfahrung einsetzen, dass hat John nicht getan."

Bei der Diskussion wurden erwartungsgemäß Fragen zum Verkehr gestellt. Kritisiert wurde zum Beispiel die Ausbuchtung an der Ecke Josef-Jägerhuber-Straße/Kaiser-Wilhelm-Straße. Das seien "Prestige-Projekte" von Bürgermeisterin John, urteilte Janik. "Ich bin dafür, vor der Phase des Machens die Phase des Denkens zu setzen." Er könne sich durchaus einen Teilrückbau vorstellen. Neben Themen wie die Abstufung des Autobahnteilstücks nach Percha, mehr Aufenthaltsqualität in der Kreisstadt, eine Seeanbindung im Einvernehmen mit der Bahn sowie einem besseren Miteinander im Stadtrat plädierte Janik für mehr Geschosswohnungsbau, um auch "Leuten mit kleinerem Budget" Eigentum zu ermöglichen. Dabei setzt er auf die bewährte Zusammenarbeit mit der Wohnungsbaugenossenschaft.

Laut Vorstandsmitglied Johannes Bötsch verzeichnet die BLS zurzeit einen Mitgliederzuwachs. Insbesondere die Gruppe der über 40-Jährigen wolle nicht nur meckern, sondern sich engagieren, sagte er.

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