Kommunalpolitik:Pläne, aber keine Taten

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Pöckinger CSU übt Kritik an der Gemeindeverwaltung

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Pöcking

Die Pöckinger CSU will näher am Bürger sein. Es sollen verstärkt Diskussionsveranstaltungen zu Pöckinger Themen angeboten werden. "Wir wollen wissen, was die Bürger bewegt", erklärte Ortschef Matthias Rinck auf der Jahreshauptversammlung. Der 34-Jährige hatte den Vorsitz vor zwei Jahren angetreten und wurde bei den turnusmäßigen Neuwahlen einstimmig wiedergewählt.

Nach Angaben von Gemeinderätin Ute Nicolaisen-März brodelt die Gerüchteküche in Pöcking, seit der Bauamtsleiter Joseph Wodak und sein Stellvertreter Christian Eberle kurzfristig das Rathaus verlassen haben. "Es ist alles völlig korrekt abgelaufen", betonte die Fraktionssprecherin. Es habe gute Gründe dafür gegeben, dass man sich im gegenseitigen Einvernehmen getrennt habe. Die Pöckinger müssten nicht befürchten, dass ihre Bauanträge nicht mehr bearbeitet werden. Der Posten des Bauamtsleiters ist laut Nicolaisen-März bereits ausgeschrieben. Sobald der Posten besetzt sei, werde ein Stellvertreter gesucht; denn der neue Bauamtsleiter sollte dabei ein Mitspracherecht haben. Auch eine neue Leiterin für den Jugendtreff wird derzeit gesucht. Die bisherige Leiterin hat gekündigt und der Jugendraum steht seither leer.

Kritisch äußerte sich die Fraktionssprecherin zum Haus der Bürger und Vereine. Zwar soll noch in diesem Jahr der Spatenstich erfolgen. Sie mahnte aber einmal mehr an, dass die Kosten bereits auf 11,6 Millionen Euro gestiegen und noch "nach oben offen" seien. Zudem bemängelte Nicolaisen-März, dass im Rathaus "viele Dinge an der Umsetzung kranken". Für ein Verkehrskonzept, aber auch für die Ortsplanung in Possenhofen wurden nach ihren Angaben jeweils fünfstellige Summen ausgegeben. Beide Projekte seien aber nicht weiterverfolgt worden. Sorgenkind ist ihrer Ansicht nach der Gasthof Schauer in Possenhofen. "Er steht leer und es geht nichts weiter."

Dafür macht das neue Gewerbegebiet Schmalzhof Fortschritte. Wie Gewerbereferent Wolfram Staufenberg berichtete, läuft derzeit die Ausschreibung für die Grundstücke. Die Vergabe für insgesamt 8500 Quadratmeter Gewerbegrund soll vor den Sommerferien abgeschlossen sein. Interessenten können die Grundstücke entweder erwerben oder sie werden in Erbpacht vergeben. In seinem Rechenschaftsbericht räumte Rinck ein, dass er sich in der vergangenen Amtsperiode zunächst in die Arbeit eines Vorsitzenden einfinden musste. Der Politologe und wissenschaftliche Mitarbeiter im Landtag hat die Mitgliederkartei bereinigt, daher sei die Anzahl von 92 auf 72 gesunken. Unterdessen gab es aber schon wieder sechs Neuzugänge. In den kommenden zwei Jahren stehen vier Wahlen an. Auch hier will der Ortsverband viel Information anbieten. Weil aber in Pöcking ein Veranstaltungsraum fehlt, schlug Rosemarie Mann-Stein vor, ein Team zu bilden, das bei den Pöckingern eruiert, was sie bewegt und welche Sorgen sie im Alltag haben.

Bei den Neuwahlen gab es wenig Änderungen. Ute Nicolaisen-März, Karin Wania-Michels und Christian Kalbfus bleiben stellvertretende Vorsitzende, Wolfgang Wirblich wurde Schatzmeister, Schriftführer bleibt Constantin Leiter. Die Beisitzer sind Hermann Bayrle, Martin Erhard, Peter Haberzettl, Franz Hinterstoißer, Margarete Kaspar, Marianne Lampl, Leo Meder, Sebastian Schuh und Wolfram Staufenberg.

© SZ vom 27.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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