Kommunale Finanzen:Gauting auf Sparkurs

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Im März beginnen die Haushaltsberatungen

Von Michael Berzl, Gauting

Der knallrote Umschlag für den Haushaltsentwurf hat für die Gautinger Gemeindekämmerin Heike Seyberth Signalwirkung. "Das ist ein Hinweis, dass vielleicht bald der Rotstift angesetzt werden muss. Die Mittel werden immer knapper", warnte sie, als die Gemeinderäte am Dienstag das 160-seitige Zahlenwerk ausgehändigt bekamen. Allein für die Sanierung des Schwimmbads sind darin in den kommenden Jahren insgesamt mehr als 7,6 Millionen Euro vorgesehen.

Die Fraktionen haben nun einen Monat Zeit, um sich mit dem Etat für dieses Jahr zu befassen, ehe dann im März die Beratungen beginnen. Zunächst sind drei Sitzungen des Finanzausschusses dafür veranschlagt, ehe der Gemeinderat den Haushalt beschließen kann.

Es war offenbar nicht einfach, einen Entwurf hinzubekommen, der den gesetzlichen Vorgaben entspricht. "Wir sind durchs ganze Haus gegangen, in jeden Geschäftsbereich, um zu sehen, wo man noch sparen kann, um einen genehmigungsfähigen Haushalt zu schaffen", sagte Bürgermeisterin Brigitte Kössinger im Gemeinderat. Mit Blick auf die künftige finanzielle Entwicklung appellierte sie: "Wir müssen alle an einem Strang ziehen, um die neuen Gewerbegebiete zum Laufen zu bringen und unsere Einnahmen zu erhöhen, sonst kommen wir an die Grenzen unserer Leistungsfähigkeit." Dieser Aufruf hat seinen Grund, denn gegen das an der Grenze zu Gilching geplante Gewerbegebiet kommt nicht nur aus der Nachbargemeinde Kritik, sondern auch von Gautinger Gemeinderäten.

Allein für die laufenden Ausgaben braucht die Kämmerin immer mehr Geld. Wie den am Dienstag vorgestellten Eckdaten zu entnehmen ist, steigen zum Beispiel die Ausgaben für die Kinderbetreuung in Kindergärten, Horten und Krippen seit Jahren stetig an und liegen mittlerweile bei mehr als drei Millionen Euro. Auch die Personalkosten in der Rathausverwaltung klettern; heuer sind knapp 8,5 Millionen Euro veranschlagt. Die Umlage an den Landkreis erreicht einen Rekordwert von knapp 13 Millionen Euro.

Außer dem Großprojekt Schwimmbad-Sanierung finden sich in der Finanzplanung für die kommenden Jahre auch erhebliche Ausgaben für eine neue Turnhalle beim Gymnasium. In den Jahren 2020 und 2021 sind für den Ausbau der Ammerseestraße von der Einmündung der Paul-Hey-Straße bis zum Ortsausgang 2,4 Millionen Euro vorgesehen. Für Um- und Ausbau des Rathauses sind allein heuer 300 000 Euro veranschlagt.

© SZ vom 08.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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