Kommentar:Zu früh gefreut

Der Abzug der Bundeswehr dürfte Feldafing teuer zu stehen kommen

Von Otto Fritscher

Sicher ist momentan nur eines: Die Bundeswehr besteht darauf, dass die Gebäude, die sie auf dem Feldafinger Kasernenareal noch sieben Jahre länger nutzen will, umzäunt werden müssen. Das gefährdet den transparenten Charakter der bisherigen Konversionsplanung - ist aber sozusagen nur ein Nebenkriegsschauplatz. Viel gravierender ist, dass die Gemeinde zum x-ten Mal vom Verteidigungsministerium hingehalten wird, was den Abzugstermin der Soldaten betrifft. Und als i-Tüpfelchen sozusagen soll Feldafing noch dafür zahlen, dass die Bundeswehr schon wieder länger auf dem Areal bleibt. Tut die Gemeinde das nicht, bekommt sie eben nichts.

Man könnte es verstehen, wenn die Gemeinderäte nun angesichts dieser Drohung - anderes kann man das kaum nennen - den Konversions-Kram hinwerfen. Denn angesichts der angespannten Weltlage ist es alles andere als sicher, ob die Soldaten tatsächlich 2027 den Standort Feldafing gänzlich aufgeben. Doch die Hände in den Schoß zu legen, das wäre zu kurz gedacht. Denn es ist immer noch besser, die Entwicklung Feldafings für die nächsten Jahrzehnte auf einer etwas kleineren Fläche mit einem komplizierteren Planungsverfahren voranzutreiben, als auf den St.-Nimmerleinstag zu warten.

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