Kommentar:Hilfe tut Not

Das große Problem der Natur ist, dass sie in weiten Teilen gar nicht so ausschaut, als wäre sie bedroht. Deshalb bedient sich der Mensch weiterhin schonungslos

Von Carolin Fries

Sie war immer schon für alle da und wer sie benutzen wollte, brauchte nicht zu fragen. Die Rede ist von der Natur. Die macht mit den Menschen viel mit - dass es sie immer noch in ihrer gewohnten Fülle und Schönheit gibt gleicht einem Wunder. Und das ist das Problem der Natur: Sie schaut in vielen Bereichen gar nicht so aus, als wäre sie bedroht und müsste beschützt werden. Vor allem im Fünfseenland, weshalb es immer mehr nach Ruhe und Grün gierende Menschen an Starnberger und Ammersee zieht. Wohin auch sonst, wo die innerstädtischen Grünflächen immer rarer werden.

Die ohnehin schon strapazierten Flächen leiden darunter mehr, als das den Anschein haben mag. Sie stehen deshalb häufig unter besonderem Schutz: Mal soll eine Anleinpflicht für Hunde Vögel während der Brutzeit schützen, mal will man seltene Wasservögel mit einem zeitlichen Verbot des Stand-up-Paddlings auf der Würm schützen. Eigentlich sollte das reichen. Tut es aber nicht. Denn schließlich ist die Natur ja für alle da, denkt der Mensch. Vor allem für mich und meinen Hund. Irgendwo muss er ja laufen dürfen.

Eigentlich ist es ein Armutszeugnis, dass immer mehr ehrenamtliche Helfer um Verständnis für Flora und Fauna werben müssen. Andererseits darf man sich freuen, dass es auf die vier Stellen 25 Bewerbungen gab. Es scheint demnach nicht nur den Bedarf zu geben, die Natur zu nutzen. Sondern zumindest noch vereinzelt den Willen, sie zu erhalten.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: