Eigentlich klingt es wie ein Witz: ein Feuerwehrhaus, dessen Einfahrtstore so niedrig sind, dass die Feuerwehrautos nicht mehr durchs Tor passen. Deshalb müssen die Blaulichter vom Dach abmontiert und an der Seite des Führerhauses befestigt werden. Und wenn die Feuerwehrmänner sich für einen Einsatz umziehen müssen, dann direkt hinter den Autos mit laufenden Motoren. So sind die Verhältnisse in Feldafing, und das nicht erst seit gestern. Seit Jahren wird dort schon über den Neubau eines Feuerwehrhauses diskutiert, beschlossen ist aber noch nichts. Der Gemeinderat kann sich für kein Grundstück entscheiden, und viel Geld ist auch nicht in der Kasse. Da ergriff die Feuerwehr nun selbst die Initiative und schlug dem Gemeinderat vor, ein neues Haus, nur größer, auf dem selben Grundstück zu bauen. Der Gemeinderat ist am Zug.
Grundsätzlich ist es ja so, dass die Feuerwehr zu den Pflichtaufgaben einer Gemeinde gehört, und deshalb werden die Forderungen der Wehren zumeist gerne, manchmal sogar zu willfährig erfüllt. Aber natürlich ist es auch so, dass in Brandschutz, Rettungsdienst und andere Hilfseinrichtungen investiertes Geld gut angelegt ist. Das Rote Kreuz ist deshalb aber kein Selbstbedienungsladen, die Wünsche müssen angepasst sein. Wenn man aber die Arbeitsbedingungen sieht, unter denen manch Ehrenamtliche wie in Gilching und Tutzing etwa Bereitschaft schieben, dann wäre es schon angebracht, nicht nur in Sonntagsreden die Helfer zu loben und ihnen dann und wann eine Medaille umzuhängen, sondern den Helfern finanziell und organisatorisch unter die Arme zu greifen.
Im Fall des Roten Kreuzes ist das nur teilweise nötig, weil die Organisation auf eigene Mittel, vor allem des Landesverbandes, zurückgreifen kann und muss. Eine neue Einsatzzentrale braucht der Kreisverband so oder so. Ob diese in der Kreisstadt selbst oder in Pöcking angesiedelt wird, ist letztendlich egal.