Kommentar:Ein Glücksfall für Stockdorf

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Im ´Kulturkiosk`sollen die lockeren Sommerkonzerte des ´Cafes Paletti`ihre Fortsetzung finden

Von Michael Berzl

Ein Treffpunkt, ein Café: Das sind Wünsche, die so ziemlich in jedem Workshop, in jeder Art von Ideensammlung auftauchen, wenn Bürger gefragt werden, was sie sich für ihren Ort denn so vorstellen. Mitten in Stockdorf gibt es das nun. Ungeplant, organisch gewachsen, fast aus Versehen. Weil eine Familie, die über ein geeignetes Grundstück und leer stehende Räume verfügt, Spaß an der Musik hat und daran, Menschen zu treffen, weil sie sich etwas getraut und etwas ausprobiert hat. Und das ist ein Glücksfall.

Zu verdanken ist das auch einer Reihe von glücklichen Zufällen: dass ein ungenutztes Zimmerei-Gelände im Frühjahr gerade zur Verfügung stand, dass jetzt ein Nebengebäude frei wird, das seit 1949 schon als Kiosk gewidmet ist und nun mit Erlaubnis der Gemeinde zum Café werden kann. Und das ohne Konzept, ohne Verein, ohne Zuschüsse der öffentlichen Hand. Aber es funktioniert. Jeden Freitag hat es Konzerte im "Café Paletti" gegeben. Selbst unter Einhaltung der Corona-Regeln war das im vergangenen Sommer noch möglich und erlaubt.

Ein Glücksfall ist das für den Ort in mehrfacher Hinsicht, denn es hätte auch anders kommen können. Das etwa 1300 Quadratmeter große Grundstück, das nun Heimat für einen "Kulturkiosk" werden soll, befindet sich in einer gefragten Lage in der Nähe des Bahnhofs. Ein kleines Wohnhaus, eine alte Zimmererwerkstatt, die an Meister Eder und seinen Pumuckl erinnert, ein lang gestrecktes Nebengebäude, viel freier Platz und am Eck ein alter Kirschbaum. So sieht es bisher dort aus. Rundherum sind die Häuser viel höher. Man kann sich ausmalen, welches Baurecht dort bestünde, was ein Bauträger daraus machen würde.

Das bleibt den Stockdorfern erst einmal erspart.

© SZ vom 18.01.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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