Kloster gegen Molkerei:Der Milch-Krieg von Andechs

Die Auseinandersetzung um die Sicherung von Markenrechten geht in eine neue, härtere Runde: Das Kloster Andechs hat eine Marke für eigene Milchprodukte beantragt. Damit greifen die Mönche das Kerngeschäft der Biomolkerei Scheitz an.

Wolfgang Prochaska

Die juristische Auseinandersetzung zwischen der Andechser Biomolkerei Scheitz und dem Kloster Andechs um die Sicherung von Markenrechten geht in eine neue, härtere Runde. Die Andechser Mönche greifen die Molkerei nun in ihrem Kerngeschäft an, bei den Milchprodukten. Die Padres haben beim zuständigen europäischen Markenamt im spanischen Alicante den Slogan "Kloster Andechs - Genuß für Leib & Leben" als Marke beantragt und zwar für die eigenen Milchprodukte.

Zwar ist die Palette noch äußerst begrenzt, da es sich nur um Frischkäse mit Radieschen oder Frühlingszwiebeln handelt, der auch nur im Bräustüberl verkauft wird. Dennoch würde ein Markenrecht eine neue Wettbewerbssituation schaffen. Das will die Biomolkerei möglichst verhindern und hat ihrerseits laut Geschäftsführerin Barbara Scheitz reagiert. Scheitz will die Markeneintragung unterbinden lassen. "Wir müssen unser Unternehmen schützen", sagte sie.

Die Herstellung von Milchprodukten liege eindeutig in der Kompetenz der Molkerei und nicht beim Kloster. Dies habe man auch beim Markenamt in Alicante noch einmal betont. Man maße sich auch nicht an, Bier zu brauen. Aus Sicht des Klosters ist der Einspruch der Molkerei ein weiteres Ärgernis in der schon über Jahre hinweg andauernden Fehde, die inzwischen bis in persönliche Bereiche geht. "Wiederholt muss das Kloster feststellen, dass die Molkerei Scheitz einerseits vorgibt, Verständigung und Ausgleich zu suchen, andererseits aber seit Jahren - wie auch jetzt - permanent gegen das Kloster agiert", teilte Pressesprecher Martin Glaab mit.

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