Kloster Andechs:Das wollen die neuen Wirte auf dem Heiligen Berg verändern

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Die neuen Wirte Ralf Sanktjohanser (li.) und Manfred Heissig. (Foto: Arlet Ulfers)

Küche, Schänke, Leitungen: Die Mönche investieren eine halbe Million Euro in den Umbau. Im April soll der Klostergasthof wieder öffnen.

Von Michael Berzl, Andechs

In der Küche sieht es aus wie in einem Rohbau, der Boden ist herausgerissen, Staub liegt in der Luft. Unter der Regie der beiden neuen Pächter Manfred Heissig und Ralf Sanktjohanser wird gerade der Klostergasthof in Andechs umgebaut. Bis Ende März sollen die Arbeiten abgeschlossen sein, "irgendwann im April" soll das Lokal dann wieder eröffnet werden. Auf einen genauen Tag will sich jetzt noch niemand festlegen, denn bei einer Modernisierung in einem Altbau kann es immer böse Überraschungen geben. Und der Zeitplan ist eng. "Wir müssen uns schon ranhalten", sagt Christian Rieger, der kaufmännische Leiter des Klosters.

Eines dieser unerwarteten Hindernisse tauchte am Donnerstag auf, als sich die Wirte wie jede Woche in Andechs mit ihrem Küchenplaner Joachim Billinger und ihrem Projektleiter Karl-Heinz Kieltsch zu einer Besprechung getroffen haben, um über das weitere Vorgehen zu beraten. Da sollte ein Container zur Baustelle am Hang gebracht werden, was aber wegen der Schneeglätte nicht möglich war. So mussten Handwerker den Bauschutt mühsam mit einem Radlader nach unten karren.

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Etwa eine halbe Million Euro investiert das Kloster laut Rieger in den Umbau des Lokals mit 400 Plätzen in Gastraum und Saal, das etwa auf halber Strecke zwischen Parkplatz und Wallfahrtskirche liegt. Der traditionsreiche Gasthof hat eine lange Geschichte und wurde 1438 erstmals als herzogliche Tafernwirtschaft urkundlich erwähnt. Mitte des 15. Jahrhunderts schenkte Herzog Albrecht III. die "obere Wirtschaft" dem Benediktinerkloster Andechs, heißt es in einer Chronik.

Technik, Versorgungsleitungen und Ausstattung in der Küche werden nun komplett erneuert. Was den Gästen allerdings mehr auffallen wird, ist die Schänke die verlegt und künftig viel prominenter präsentiert wird. Diese Raumaufteilung gab es früher schon, wie aus Plänen aus den Fünfzigerjahren hervorgeht, die nun aufgetaucht sind. Dazu muss ein Mauerdurchbruch geschaffen werden. Zuletzt befand sich der Schanktisch eher versteckt in einem Durchgang. Doch das soll sich ändern. "Wir wollen traditionell auftreten, aber mit einer etwas anderen Handschrift", sagt Heissig.

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Zu dem Gasthof, der nun umgebaut wird, gehören auch ein Außenbereich mit 240 Plätzen und ein Selbstbedienungs-Biergarten mit weiteren 300 Sitzplätzen. Auch dort beginnt der Betrieb erst im April wieder. Unberührt von dem Umbau bleibt das weiter oben gelegene, bei Ausflüglern und Touristen bekanntere Bräustüberl mit Terrasse, wo allein schon tausend Gäste Platz finden.

© SZ vom 11.01.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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