Folgenutzung:Unterkunft für Pflegekräfte

Folgenutzung: Hier im Norden von Herrsching soll die neue Klinik gebaut werden.

Hier im Norden von Herrsching soll die neue Klinik gebaut werden.

(Foto: Franz Xaver Fuchs)

Landrat und Bürgermeister sprechen sich dafür aus, die aktuellen Krankenhaus-Standorte für Wohnungsbau zu nutzen, sobald der Neubau in Herrsching steht.

Von Patrizia Steipe

Was wird aus der alten Schindlbeck-Klinik und dem Klinikum Seefeld, wenn das neue Krankenhaus im Herrschinger Gewerbegebiet steht? Das war eine der Fragen, die bei der Online-Infoveranstaltung der Herrschinger CSU an Landrat Stefan Frey, aber auch an Herrschings Bürgermeister Christian Schiller und seinen Seefelder Amtskollegen Klaus Kögel gerichtet wurden. Rund 35 Teilnehmer hatten eine Stunde lang die Gelegenheit, ihre Fragen zu stellen. Moderiert wurde die Veranstaltung von Florian Kleber, Vorstandsmitglied des CSU-Ortsverbands. Zwar ist das neue Klinikum noch nicht einmal auf dem Reißbrett entworfen und auch auf den Ratssitzungen ist die Nachnutzung noch kein Tagesordnungspunkt, trotzdem kristallisieren sich schon Präferenzen heraus. "Ich mache keinen Hehl daraus, dass wir als Arbeitgeber Wohnraum für Pflegekräfte anbieten müssen", erklärte Frey und Schiller ergänzte: "Bezahlbarer Wohnraum ist dringend nötig". "Die Währung Wohnung wird dieses Krankenhaus erst richtig interessant für Pflegekräfte machen", stimmte Kögel zu. Wohnungen wären deswegen eine Option für die Nachnutzung, die "eine extrem interessante Entwicklung für Seefelds Ortsmitte", darstellt. Man stehe aber erst am Anfang aller Überlegungen.

Solche Pläne funktionierten in Herrsching nur, wenn die alten Klinikflächen nicht blockiert sind, wie es Frey bezeichnete. Deswegen hofft er, dass möglichst alle Angebote, die bei der Schindlbeck-Klinik angesiedelt sind, mit ins Gewerbegebiet ziehen können. Dass der Standort mitten im Ort aufgegeben wird, sei so gut wie sicher, versicherte Frey. Für die notwendige Erweiterung sei der Standort einfach zu klein. Außerdem könne während der zweijährigen Bauzeit nicht einfach im Bestand bei laufendem Betrieb gearbeitet werden. Was die zusätzliche Fachrichtung betrifft, mit der die neue Klinik aufgewertet werden soll, so könnte es eine HNO-Station (Hals-Nase-Ohren) werden. Denn eine solche gibt es im Klinikverbund noch nicht.

"Wie sieht es mit dem Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) aus?", lautete eine weitere Frage. In dieser Fachpraxis können die wichtigsten Gebiete der Inneren Medizin wie Kardiologie, Gastroenterologie, Angiologie, aber auch viele ambulante Dialysepatienten von Fachärzten behandelt werden. Das MVZ sei wichtiger Bestandteil der Schindlbeck-Klinik und damit Teil des Starnberger Klinikverbunds, erklärte Frey. Es werde in die Planungen einbezogen. Was er ausschloss war, dass sich zusätzliche Praxen oder ein Sanitätshaus am zukünftigen Standort ansiedeln könnten. "So viele Flächen haben wir nicht".

So modern die Klinik auch werden soll, manches ist nicht möglich. Zum Beispiel Geothermie zum Heizen. "Wir wollen bald durchstarten", entgegnete Frey. Wegen der jahrelangen Vorlaufzeit komme dieser Energie-Lieferant deswegen nicht in Frage. Bei den Detailfragen musste der Landrat passen, gab sich jedoch zuversichtlich, dass eine Rettungswache und ein Hubschrauberlandeplatz "Sinn machen".

Der Nutzen eines Krankenhauses im westlichen Landkreis sei auf alle Fälle größer als die Belastungen durch zusätzlichen Verkehr, Lärm durch Rettungsfahrzeuge und der Flächenversiegelungen. "Wir sind alle froh, dass wir es haben", fasste Kleber die Stimmung in Worte.

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