Klima:Zu nass, zu kalt, und kaum Sonne

Wetterwarte Hohenpeißenberg registriert 20 Eistage für Januar

Der Januar war aus Sicht der Meteorologen zu kalt und zu nass. Siegmar Lorenz, Wetterbeobachter auf der ältesten Bergwetterwarte der Welt auf dem Hohen Peißenberg, hat in der monatlichen Wetterstatistik ausgerechnet, dass die Monatsmitteltemperatur minus drei Grad betragen hat und damit 1,4 Grad weniger als das langjährige Mittel. Auf der knapp 1000 Meter hohen Wetterstation Hohenpeißenberg gab es im Januar 20 Eistage, an denen das Quecksilber nicht über die Null-Grad-Marke kletterte, und keiner der 31 Tage war frostfrei. Der kälteste Tag war mit minus 10,2 Grad der 23. Januar.

Auch beim Niederschlag zeigte sich der erste Monat des Jahres von seiner kühlen Seite: 163 Liter Niederschlag pro Quadratmeter wurden gemessen, das ist mehr als das Zweieinhalbfache der langjährig zu erwartenden Menge. Im Voralpenland schneite es "vom 3. Januar an oft, vom 6. bis 14. Januar sogar anhaltend mit nur kurzen Unterbrechungen", wie Wetterbeobachter Lorenz vermerkt hat. Die Folge waren Schneemassen, die nicht nur den Verkehr lahmlegten. Auch Schulen wurden vorübergehend aus Sicherheitsgründen geschlossen und Schneemassen von den Dächern geschippt. In einigen Landkreisen, darunter im benachbarten Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, wurde der Katastrophenfall ausgerufen. Zu den heftigen Schneefällen kam oft auch noch stürmischer Wind; so wurde auf dem Hohen Peißenberg am 8. Januar Windstärke 10 gemessen. Auf die Schneefälle folgten zur Monatsmitte wärmere Luftmassen. Am 16. Januar wurde mit 5,9 Grad die höchste Temperatur im Januar gemessen. Der Niederschlag fiel zeitweise als Regen, was die Schneelast auf Dächern noch vergrößerte.

Die Sonne machte sich im Januar dagegen äußerst rar. Nur zwei Januare waren seit Beginn der Messreihe im Jahr 1937 mit noch weniger Sonnenschein bedacht als der erste Monat des Jahres 2019. Die Sonne schien insgesamt nur 56 Stunden lang und lag damit um fast 40 Prozent unter dem Durchschnittswert. In der ersten Januarhälfte schien die Sonne sogar nur vier Stunden. Dafür traten am 2. und 14. Januar Wintergewitter auf.

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