Ski Alpin:Die Starnbergerin Kira Weidle sieht "noch Luft nach oben"

Alpine Skiing: 2018 Lake Louise Audi FIS Ski World Cup Ladies Downhill

Zum Saisonauftakt in Lake Louise erreicht Kira Weidle im November 2018 einen dritten Platz und damit erstmals einen Podestplatz im Weltcup.

(Foto: USA TODAY Sports)

Die Abfahrtsspezialistin startet bei den Deutschen Meisterschaften in Garmisch - und blickt auf einen erfolgreichen Weltcup zurück.

Interview von Carolin Fries

Um 9.30 Uhr startet Kira Weidle an diesem Mittwoch in ihre letzten Rennen der Saison. Und es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn die 23 Jahre alte Starnbergerin auf der Kandahar in Garmisch nicht den Deutschen Meistertitel in der Abfahrt holt. Die Skirennfahrerin des SC Starnberg hat gerade ihre dritte Weltcup-Saison abgeschlossen, als Fünfte in der Abfahrtswertung (Gesamtwertung Platz 25, Super-G-Wertung Platz 39). Im Interview erzählt die Skirennfahrerin, worüber sie sich in den vergangenen Monaten besonders freuen konnte und woran sie im Sommertraining arbeiten will.

SZ: Was sagen Sie zum Ergebnis Ihrer dritten Weltcup-Saison?

Kira Weidle: Fünfundzwanzigste im Gesamtweltcup, Fünfte in der Abfahrtswertung, das hört sich schon ziemlich gut an, finde ich. Wenn mir das jemand vor der Saison so gesagt hätte, das hätte ich sofort unterschrieben. Ein kleiner Dorn im Auge ist mir natürlich die Super-G-Wertung, wo ich doch deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben bin. Aber ich bin zuversichtlich, dass ich das für nächstes Jahr in den Griff kriege. Dann würde es auch in der Gesamtwertung noch nach oben gehen. Ja und auch in der Abfahrt gilt: Da ist noch Luft nach oben.

Zweimal hat es für einen Platz auf dem Treppchen gereicht, außerdem für ein paar Top-Ten-Platzierungen. Wie haben Sie diese Erfolge erlebt?

Die Podeste waren auf jeden Fall die Highlights der Saison für mich. Klar, Lake Louise, erstes Rennen und gleich ein Podest, das war alles absolut unerwartet. Aber ich habe mich riesig gefreut. Und genauso dann das Podest beim Heim-Weltcup in Garmisch - auch wenn es nicht das erste Podest war, war es ganz speziell. Vor allem dadurch, dass die ganze Familie und viele Freunde dabei waren und wir danach noch feiern konnten. Das sind Eindrücke, die auf jeden Fall noch sehr lange in meinem Kopf bleiben werden.

Manchmal ist es dann wieder gar nicht gelaufen. Woran liegt das? Wie schwierig ist es, stets Spitzenleistungen zu liefern?

Also dass es gar nicht gelaufen ist, würde ich jetzt nicht so sagen. Vor allem in der Abfahrt war die Leistung doch recht konstant, die schlechteste Platzierung war ein 14. Platz. Die Super-G-Platzierungen waren natürlich nicht so wie gewünscht, das waren die schlechteren Platzierungen. Daran werden wir jetzt den ganzen Sommer und Herbst extrem hart arbeiten. Das hat für mich wirklich die oberste Priorität für nächstes Jahr. Ich bin mir aber sicher, dass wir da einen Weg finden werden.

Was war der schönste Moment der Saison, was der schlimmste?

Der schönste Moment war eigentlich das erste Podest, weil's echt etwas besonderes war. Da war auch die Erleichterung spürbar, dass wir das ganze Sommertraining richtig gestaltet haben und dass sich das auch bezahlt gemacht hat. Das war eine Belohnung für das ganze Team. Schlimm war eigentlich kein Moment für mich. Wegen der Super-G-Ergebnisse geht die Welt nicht unter.

Wie geht es jetzt weiter?

An diesem Mittwoch fahre ich die Abfahrtsmeisterschaft, dann kommt der Super-G und dann werde ich am Samstagabend auch beim Teamwettbewerb am Gudiberg sein. Auch wenn ich nicht selber mitfahre, werde ich den Skiclub Starnberg, der die Meisterschaft ja ausrichtet, repräsentieren. Am Sonntag fahre ich dann den Riesenslalom, die kommende Woche noch ein bisschen Ski testen und dann geht es erst einmal in den wohlverdienten Urlaub.

Wie kaputt ist man nach den vielen Rennen am Saisonende, wie macht sich das bemerkbar?

Natürlich bin ich jetzt gegen Ende der Weltcup-Saison schon langsam müde geworden. Und auch jetzt in Garmisch merke ich einfach, dass ich auch vom Kopf her müde bin. Jetzt heißt es, sich noch eine Woche zusammenzureißen. Ich weiß ja, dass dann der Urlaub naht, deshalb funktioniert das schon.

Wie sehen die Pläne für den Sommer aus?

Ich denke, dass Ende Juli wieder ganz normal das Sommertraining losgehen wird. Wir werden wieder nach Chile fahren, die Vorbereitung sollte ganz normal verlaufen.

Und die Pläne für die nächste Saison?

Saisonziele sind definitiv Verbesserungen im Super-G. In der Abfahrt gilt es, die Position zu festigen und eventuell noch auszubauen.

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