"Wow!" Das denkt sich Joshua Grasmüller jeden Tag, wenn er die neue Bushaltebucht vor seiner Schule anschaut. Dem Engagement des 17-Jährigen ist es zu verdanken, dass sie heute steht und damit der Schulweg für die Gymnasiasten in Kempfenhausen sicherer geworden ist. Jetzt fehlen nur noch die Geländer, die Parkverbotsschilder an den Aussteigebuchen und die Feuerwehrposten an der Einfahrt, dann ist alles perfekt. "Ich kann es noch gar nicht ganz fassen", sagt Grasmüller, der Schülersprecher in Kempfenhausen und Landesschülersprecher ist.
Auf die Idee, den Abbiegeverkehr vor der Kempfenhausener Schule zu entzerren, war die Gemeinde schon vor Jahrzehnten gekommen. Doch die Verhandlungen zwischen der Kommune und dem Zweckverband Bayerischer Landschulheime gerieten immer wieder ins Stocken - meist scheiterte es am Geld. Bis Joshua Grasmüller und seine Mitstreiter die Sicherheitsfrage zu ihrer Sache zu machten. Im Frühjahr 2018 sammelten sie 680 Unterschriften mittels Online-Petition für ihr Vorhaben und übergaben sie im Berger Rathaus an Bürgermeister Rupert Monn.
Das zeigte Wirkung. Grasmüller hat es geschafft, die entzweiten Parteien an einen Tisch zu holen. Für solch eine knifflige Aufgabe war er genau der Richtige: Er ist beharrlich, ohne nervig zu werden, und hat eine angenehm höfliche, unaufgeregte Art.
Auch die finanzielle Frage konnte schließlich gelöst werden. Der Umbau der Straße kostet rund 300 000 Euro. 90 Prozent davon bezahlt laut Monn die Gemeinde Berg. Über den Schulförderverein, Spenden und Projekte sollen die restlichen zehn Prozent zusammenkommen. Auch die Regierung von Oberbayern hat aus ihrem Topf zur Förderung der MVV-Haltestellen einen Zuschuss in Aussicht gestellt.
Natürlich muss das Schülerprojekt noch eingeweiht werden - "voraussichtlich Anfang Dezember im Vorgriff auf den Weihnachtsbasar", sagt Grasmüller. Er will das Band durchschneiden. "Das wird meine letzte Amtshandlung in dieser Sache", sagt der Zwölftklässler.