Karrieretag:Von Stockdorf nach Shanghai

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Junge Leute informieren sich über Ausbildungschancen

Von Blanche Mamer, Stockdorf

Junge Mitarbeiter in blauen T-Shirts begrüßen die Besucher im Eingangsbereich der Firma Webasto in Stockdorf. Der Werbespruch "Feel the Drive" steht auf den schwarzen Stofftaschen, die sie verschenken. Zum Karrieretag bei dem Autozulieferer kommen Schüler mit ihren Eltern oder mit jüngeren Geschwistern, Abiturienten und Studenten. Das Interesse ist groß, mancher Informationsstand ist dicht umlagert. Die weltweit tätige Firma entwickelt Kälte- und Wärmesysteme, beschäftigt sich aber auch immer mehr mit Elektromobilität.

Diesen Freitag vor den Herbstferien haben 68 Auszubildende vorbereitet. Sie stellen ihren jeweiligen Arbeitsbereich vor und sprechen über ihre Chancen im Unternehmen. Es gibt Bewerbungstrainings, einen Rundgang durch die Versuchsstraße mit der Kältekammer und eine Autoschau, bei der die verschiedenen Dachsysteme, wie die neuesten Cabrio- und Panoramadächer zu sehen sind.

Im überdachten Innenhof hat die Junior-Firma "Young Drive" einen Stand, die für die Werbeartikel wie Notizblöcke, Stifte, Ordner oder Wärmekissen zuständig ist. Maximilian Kühn ist einer der Fachoberschüler, die hier ihr Praktikum absolvieren, auch Christina Bald ist bei der Youngster-Firma, beide berichten, welche Aufgaben sie haben und welche Voraussetzungen es dafür braucht. Ihnen gefällt es, dass sie verschiedene Arbeitsbereiche kennenlernen und selbst Verantwortung übernehmen, dass sie eigene Ideen einbringen können und mitverfolgen können, was aus ihrem Einsatz wird.

Viele Azubis kommen aus dem Pool der Praktikanten. "Wer sich gut anstellt, hat sehr gute Chancen", sagt Ausbildungsleiterin Andrea Bodner. Das gelte für alle Schularten. Die Jugendlichen müssten nicht warten, bis sie einen Abschluss haben, Praktika könnten flexibel und individuell organisiert werden, egal ob zehn Tage in den Osterferien oder zwei Monate im Sommer.

Besonders stolz ist die Firma Webasto auf das Duale Studium. Damit hat zum Beispiel die 25-jährige Melanie Baier gute Erfahrungen gemacht. Nach dem Abitur und einem kurzen Abstecher an die Ludwig-Maximilians-Universität war sie zu Webasto gekommen und hatte eine Ausbildung als Industriekauffrau begonnen. "Mein Opa war Chauffeur und hat mir ganz begeistert zugeredet. Geh zu Webasto, da hatte ich meine Standheizung her und die war sehr gut", erzählt sie lachend. Nun ist sie seit anderthalb Jahren Assistentin im Büro des Vostandsvorsitzenden Holger Engelmann und studiert Wirtschaftspsychologie und Betriebswirtschaft an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg. Oder der 20-jährige Realschulabsolvent Quirin Neumayr, der nun eine Weiterbildung zum Industriefachwirt macht. Selbst wenn man das Kaufmännische nicht so möge, sondern mehr an Technik interessiert sei, sei es gut, auch das Marketing zu kennen, findet er.

Die Ausbildung sei nicht an den Standort Stockdorf gebunden, sagt Bodner. Für Studenten gehöre ein Aufenthalt im Ausland dazu, zum Beispiel in Detroit, Yokohama, oder Shanghai.

© SZ vom 30.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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