Wenn man Alfons Schweiggert nach seiner Idee für sein Buch befragt, bekommt man schnell eine Antwort: Er wolle dem Humoristen Karl Valentin ein Denkmal setzen. Valentin, so sagt Schweiggert, habe Musik „aus allen Poren“ geschwitzt. Er sei immer Instrumentalist und Sänger gewesen.
Seine „Liedertruhe“ sei gefüllt mit irrwitzigen Couplets, mit kuriosen Lied- und Operettenparodien, auch mit etlichen Moritaten, Gstanzln und Schnaderhüpfln, die er als „echten Volkshumor“ geschätzt habe. Bekannt sei Valentin für irrsinnige Monologe und groteske Dialoge, in denen er immer wieder Musik verbalisiert habe. Dass er auch in seinem Panoptikum, dem wirklich ersten Valentin-Museum, einen verwirrenden Klangteppich ausgebreitet hatte, wurde, laut Alfons Schweiggert, bisher kaum beachtet.
Valentin durchdrang mit seiner Musik auch alle Medien, angefangen in seinen genialen Musikfilmen, mit seinen auf Schallplatten aufgezeichneten Musikvorträgen und bei Auftritten im Rundfunk. „Er tanzte nach der Schrift zur Musik ohne Musik und trat in Travestien, zum Beispiel als „Barfußtänzerin“ auf, sagt Schweiggert: „Er hatte den Blues und wird heute von Musikern als Urvater des Rap und Blues verehrt und Poetry-Slammer verneigen sich ehrfurchtsvoll vor ihm.“