In der Nacht zum Samstag, 14. September, gelingt den Burschen der Inniger Landjugend das Bravourstück in ihrer Diebeskarriere schlechthin: Sie klauen den Maibaum vor dem Hofbräu-Festzelt auf der Wiesn – und das wenige Tage vor dem Start des Oktoberfests.
Wenn es ums Maibau-Stibitzen geht, sind die Burschen der Inninger Landjugend besonders clever. Bereits 15 Mal haben sie innerhalb der vergangenen zehn Jahre zugeschlagen – unter anderem am Fliegerhorst in Fürstenfeldbruck. Jetzt allerdings ist ihnen ihr Meisterstück gelungen: 44 diebische Inninger Burschen entwenden den 22 Meter langen Maibaum, der auf der Holzterrasse vor dem Hofbräu-Festzelt auf der Wiesn auf Böcken liegt. Die dreiste Aktion macht schnell Furore und belustigt viele Münchner in den sozialen Medien.
Die Polizei geht dem Vorfall als „Offizialdelikt“ von Amts wegen nach, und die Staatsanwaltschaft München I prüft, ob ein „besonders schwerer Fall von Diebstahl“ vorliegt. Letztlich kommt die Staatsanwaltschaft jedoch einige Wochen später zu dem Schluss, dass es sich bei der Tat nicht etwa um Diebstahl im herkömmlichen Sinn handelt, sondern um Brauchtum. Da der entwendete Maibaum gleich tags darauf gegen eine „Auslöse“ an den Eigentümer zurückgegeben wurde – wie dies eben der Brauch ist.