100 Jahre Starnberg:Die Seebühne nimmt Gestalt an

Nur zwei Tage bleiben den Arbeitern noch, um die Plattform vorm Wasserpark im Starnberger See zu verankern. Bereits am Freitag ist Premiere.

Mona Langhans-Schedler

Alles muss schnell gehen. Der Zeitplan ist eng. In zwei Tagen muss die Bühne im See stehen. Die Arbeiter sind merklich gestresst. Zu fünft heben sie mit einem Stapler Metallstäbe aus einem Lastwagen auf dem Parkplatz am Wasserpark. Einige Meter weiter am Starnberger See warten schon die Kollegen auf die 50 Tonnen Material. Insgesamt 17 Gerüstbauer, davon vier Taucher bauen derzeit aus den rund 6000 Einzelteilen die Seebühne.

Aufbau der Seebühne

Aufbau der Seebühne Starnberg Aufbau der Seebühne auf dem Gelände des Strandbads in Starnberg.

(Foto: Franz Xaver Fuchs)

Projektleiter Martin Werhahn koordiniert die vier verschiedenen Firmen, die am Aufbau beteiligt sind. "Besonders wichtig ist, dass die Bühne wegen der vielen Kabel wasserdicht ist", erklärt der Ingenieur. Am schwierigsten ist der Anfang, weiß Werhahn, denn da müsse man alles positionieren. Am Ende soll die Bühne 17 auf zwölf Meter groß sein und 1, 40 Meter aus dem See herausragen. Damit sie auch sicher an ihrem Platz, 17 Meter vom Ufer entfernt, bleibt, wird das Gerüst mit einem Ballast von 20 Wassertanks gesichert. Bei Windstärke sechs allerdings muss zumindest dass Dach geräumt werden. Normal ist eine Windstärke zwischen drei und vier am Starnberger See.

Zwei Tage haben die Gerüstbauer Zeit, dann muss die Bühne stehen. "Die Veranstaltung beginnt ja bald, da können wir nicht einfach länger beim Aufbau brauchen. Das ist ein Termingeschäft", sagt Werhahn. Gerade kommen sie vom Bühnenabbau des Münchner Sommernachtstraums. Auch gelegentliche Gewitter werden den Aufbau nicht verzögern, denn auch diese sind im Zeitplan vorgesehen. Die Planung zum Bau der Bühne hat bereits Monate vorher begonnen. Erstmals ist es möglich, eine Bühne im seichten Uferwasser des Starnberger Sees zu installieren.

Die größte Unbekannte bei diesem Projekt war der Boden", berichtet Edi Schnur, Produktionsleiter der Pro Events Veranstaltungs GmbH. "Anfangs gingen wir davon aus, dass der Grund nur steinig ist." Es seien jedoch nur die ersten sieben bis acht Meter steinig, danach bestehe der Boden aus Schlick, so Schnur.

Das Programm auf der Seebühne beginnt am Freitag, 20. Juli, die letzte Vorstellung kann man am Sonntag, 29. Juli sehen. Anlass ist der 100. Geburtstag der Stadt Starnberg. Die auftretenden Musiker und Künstler kann man jedoch nicht nur von den 1500 Sitzplätzen auf dem Gelände des Strandbades beobachten, sondern auch von der Galerie des Strandhouses aus. Man habe sich inzwischen mit Pro Events geeinigt, dass das Lokal Eintrittskarten für 49 Euro inklusive drei Gänge Menü verkaufen darf, erläuterte Geschäftsführerin des Strandhouses, Tina Quien. 40 Plätze stehen für die Gäste zur Verfügung. "Was wir bei schlechtem Wetter machen, wissen wir noch nicht so genau, da werden wir einfach improvisieren müssen", sagt Quien. Die Karten sind auch im Vorverkauf in der Gaststätte erhältlich.

Die Stadt Starnberg lässt sich das Seebühnenprogramm insgesamt 113 000 Euro kosten. Je nach Konzert gibt es Karten für die nichtnummerierten Plätze zwischen sieben und 30 Euro, teilt Stadtsprecher Karl-Heinz Springer mit.

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