Kultur:Das Humorfestival kommt nach Inning

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Das 'Spahnferkel' von Julian Opitz war ein beliebtes Motiv auf dem Humorfestival in Bernried. Nun kommt die Veranstaltung nach Stegen. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Nach den beliebten Veranstaltungen in Bernried zieht es den Verein "Forum Humor und komische Kunst" an den Ammersee. Das hängt auch mit großen Zukunftsplänen zusammen.

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Inning

Das Humorfestival ist zu einer festen Größe in Bernried geworden. Nun weitet der Münchener Verein "Forum Humor und komische Kunst" sein Engagement bis hin zum Ammersee aus. Unter dem Motto "Humorfestival München und Umgebung" möchten Cartoonisten und Kabarettisten Jung und Alt zum Lachen bringen.

Bis zum 3. November werden Dinge wie Lachyoga, Poetry-Slam, Witzeerzählen und ein Malworkshop angeboten. Der Veranstaltungsreigen beginnt mit der Vorstellung "Musik und Hühner" mit dem Cartoonisten Peter Gaymann und dem Musikkabarettisten Josef Brustmann am Samstag, 11. Mai, um 19 Uhr im Groundlift-Studio Stegen. Herzstück des Festivals ist ein Humorparcours, an dem sich zahlreiche Künstlerinnen und Künstler mit Werken zum Thema Sommer, Sonne, Sonnenbrand beteiligen.

Die Cartoons sind bis zum 3. November am Seeuferweg zwischen dem Parkplatz in Stegen, den Restaurants Fischer und Schreyegg bis zum Ende der Promenade zu sehen. Eröffnet wird der Humorparcours am Samstag um 18 Uhr von Bürgermeister Walter Bleimaier und Forum-Humor-Chef Reinhard Wittmann. Bei schönem Wetter ist der Treffpunkt am Kiosk an der Liegewiese, bei schlechtem Wetter im Sudhaus in der Alten Brauerei.

Mit dem Humorfestival hat der Münchener Verein 2021 in Bernried begonnen. Dieses Jahr wird Kabarett und Kunst unter der Regie der Gemeinde im Rahmen des Bernrieder Kultursommers angeboten. Der Verein Forum Humor hat eine Ausstellung über Karl Valentin und die Musik angestoßen, die ab Herbst im Buchheim-Museum in Bernried zu sehen sein wird.

Reinhard Wittmann zieht es an den Ammersee. (Foto: Nila Thiel)

Denn wer an Humor denkt, kommt nach Meinung des Vereinschefs nicht am Karl Valentin vorbei. Dessen Urenkelin habe Originalinstrumente zur Verfügung gestellt, sagt Wittmann. Ansonsten ist der Verein Forum Humor in Bernried in diesem Jahr außen vor. "Für uns ist das eine große Entlastung. Wir müssen nicht auf mehreren Hochzeiten tanzen", erklärt der Vereinschef. Man habe in Bernried den Anstoß gegeben, jetzt gehe es an die Gemeinde über. Ob es dieses Jahr auch in Bernried einen Humorparcours geben wird, steht noch nicht fest. Man stehe in Verhandlungen, heißt es. Auf jeden Fall wird das Duo Gaymann und Brustmann auch beim Bernrieder Kultursommer zu sehen sein.

Die Planungen zum Bau eines Kulturzentrums mit Humormuseum am Rathausvorplatz in Bernried allerdings sind derzeit ins Stocken geraten. Doch sowohl Wittmann als auch Bürgermeister Georg Malterer betonen, dass es nur am Geld liegt. Zwar sind für den Neubau bereits Mittel aus der Städtebauförderung fest zugesagt worden. Aber wer die Kosten für Betrieb und Unterhalt des Museums einmal übernehmen soll, ist bislang nicht geklärt. "Unsere Finanzmittel sind beschränkt", erklärt Wittmann. Alleine für Unterhalt und Personalkosten müsse man mit etwa einer Million Euro pro Jahr rechnen, schätzt er. Nach seinen Angaben müsste die Gemeinde davon etwa ein Drittel aufbringen.

Es stellt sich daher die Frage, ob der Betrieb ohne Unterstützung von außen möglich ist. Auch Malterer glaubt, dass man versuchen müsse, weitere Mittel aufzutreiben, damit der Betrieb später auf gesunden Füßen stehen kann. "Wir müssen ein Konstrukt finden, wie es sich refinanzieren kann", erklärt Malterer. Das ist für die 2200-Seelen-Gemeinde schwierig, da sie mit teuren Projekten wie dem Kauf des Klosters oder dem Bau einer neuen Grundschule zunächst viele andere Aufgaben abarbeiten muss. Doch Malterer ist optimistisch. Er will den Kultursommer, aber auch die Marke "Forum Humor" auf jeden Fall in Bernried für die Zukunft fit machen und breiter aufstellen.

"Uns alle eint die Gewissheit, dass Humor und Komik noch nie so wichtig waren wie in diesem krisenhaften Jahr 2024", schreiben Bleimaier und Wittmann im Vorwort zum Stegener Humorfestival-Programm. Die Ausdehnung der Veranstaltungen hin zum Ammersee war laut Wittmann notwendig, damit die bereits zugesagten Fördermittel des Bundes fließen. "Da muss man mehrere Standorte anbieten", sagt Wittmann. Der hat große Ziele und will seine Aktivitäten langfristig sogar bis zum Schliersee ausweiten.

Zunächst aber geht es nach Stegen. Der dortige Seeuferweg bietet sich für den Humorparcours laut Wittmann geradezu an, da er sehr stark frequentiert sei. "Mit dem Humorparcours kommt die Kunst zum Menschen", erklärt der Forum-Humor-Chef.

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