Inning:Restaurantchefin für einen Tag

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Wohl bekomm's: Montessorischülerin Lilli Sar bekocht 30 Gäste, als Vorspeise hat sie Bulgursalat gemacht. (Foto: Nila Thiel)

14-Jährige tischt im Zuge eines Schulprojekts 30 Gästen ein Acht-Gänge-Menü auf

Von Magdalena Seidenspinner, Inning

Lilli Sar hat schon immer gerne gekocht. Diese Leidenschaft macht sich die 14-jährige Schülerin der Inninger Montessorischule jetzt zunutze: Sie eröffnet im Rahmen eines Schulprojekt ein "Restaurant für einen Abend".

Schon am Vormittag ihres großen Auftritts ist Lilli sehr nervös. Hoffentlich klappt alles wie geplant, hoffentlich mögen die Gäste das Essen. Für 30 Personen kocht die Schülerin am Freitagabend in der Inninger Montessorischule. Aber nicht nur irgendein Abendessen soll es sein; Lilli Sar kredenzt ein Acht-Gänge-Menü unter dem Motto "Kulinarische Reise quer durch Europa".

Und quer durch Europa geht es in der Tat: Nach einer griechischen Vorspeise und einer spanischen Tortilla gibt es eine italienische Spinatlasagne, portugiesische Orangenrollen und belgische Zimtschnecken. Die Begeisterung fürs Kochen hat Lilli Sar von ihrer Mutter Kirsten. Sie macht regelmäßig bei "Secret Supper" mit, einem Event, bei dem Hobbyköche für fremde Leute ein Menü kreieren. "Das fand ich immer schon faszinierend und wollte so etwas unbedingt auch selbst mal versuchen", erzählt Lilli.

Die 14-jährige besucht derzeit die achte Klasse der Montessorischule in Inning. Am Ende des Schuljahres steht für alle Schüler eine sogenannte "Große Arbeit" an. Das ist ein Projekt, das aus einem theoretischen und einem praktischen Teil besteht und das den Schülern das Vorrücken in die neunte Jahrgangsstufe ermöglicht. "Dass ich gerne etwas kochen würde, wusste ich von Anfang an", sagt Lilli. "Zuerst habe ich daran gedacht, Torten zu backen, aber dann hatten meine Mutter und ich die Idee, dass ich jetzt endlich auch einmal für fremde Leute kochen könnte."

Gesagt, getan. Bereits Wochen vor dem Restaurantabend hat die Schülerin mit den Vorbereitungen begonnen. Sie hat Plakate gestaltet und einen Zeitungsartikel geschrieben, sodass sich die 30 Gäste für den Restaurantabend anmelden konnten. Zwei Tage vor dem großen Abend hat Lilli mit dem Einkaufen begonnen, dann hat sie Servietten gefaltet und die Deko organisiert. Am Tag des Kochabends hat sie bereits um 11 Uhr mit den Vorbereitungen begonnen.

Ganz alleine muss Lilli ihr kleines Restaurant allerdings nicht stemmen. Sie hat sich für ihr Projekt eine Mentorin gesucht. Miriam Wenzel vom Cateringservice "Schrafstetter's Genuss-Werkstatt" kennt sich aus mit großen Events. Von ihr konnte sich Lilli auch allerlei Geschirr und Utensilien für ihr Restaurant ausleihen.Das Thema ausarbeiten, einen Mentor suchen, die Idee umsetzen: All das ist Teil des großen Abschlussprojekts. Lilli Sar hofft jetzt vor allem, dass die Gäste ihre internationalen Kreationen mögen. Die Teilnahme an dem Restaurantabend kostet 35 Euro pro Person. Den Gewinn will Lilli Sar komplett an die Organisation "Ärzte ohne Grenzen" spenden.

© SZ vom 20.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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