Inning:Ohne Kredit durch die Krise

Inning: Gewerbepark

Die Gewerbesteuer sprudelt weniger in der Corona-Krise. Damit rechnet Inning und hofft auf Ausgleich durch den Freistaat.

(Foto: Nila Thiel)

Gemeinde steht trotz Gewerbe- und Einkommensteuereinbußen noch recht gut da

Von Christine Setzwein, Inning

Auf der hohen Kante liegt Geld, Schulden müssen in diesem Jahr nicht gemacht werden. "Wir sind bis jetzt ganz gut durchgekommen", sagt der Inninger Bürgermeister Walter Bleimaier zur SZ. Am Dienstagabend gab er den Gemeinderäten einen Überblick über die aktuelle Haushaltslage in der Corona-Krise. Da der Etat 2020 erst im Juni verabschiedet wurde - der Entwurf vom Februar war bis dahin gründlich überarbeitete worden -, konnten mögliche Auswirkungen der Pandemie bereits berücksichtigt werden.

Die Inninger rechnen also mit hohen Gewerbesteuerausfällen und Verlusten bei der Einkommensteuer. Kämmerin Silke Krause setzt die Gewerbesteuer 2020 mit 3,2 Millionen Euro an, im Vorjahr waren es 4,4 Millionen Euro. Bisher sind 3,3 Millionen Euro bei der Gemeinde eingegangen. Bei der Einkommensteuer kalkuliert Krause mit 3,5 Millionen Euro (2019: 4,1 Millionen). Überwiesen wurden bis jetzt 1,9 Millionen. Trotzdem befinde sich Inning damit im "grünen Bereich", so Bleimaier, weil bis zum Jahresende voraussichtlich noch 1,6 Millionen Euro eingehen werden. Außerdem erwartet die Gemeinde Ausgleichszahlungen des Freistaats für entgangene Gewerbesteuereinnahmen. Wie hoch die ausfallen werden, sei noch nicht bekannt. Stichtag für die Berechnung ist der 20. November, das Geld soll noch im Dezember ausbezahlt werden.

Weil mehrere Projekte wie das Katholische Kinderhaus, das Montessori-Kinderhaus, das Haus der Nachbarschaftshilfe, Sportanlagen sowie Straßen- und Parkplatzbau bisher noch nicht oder nur zögerlich umgesetzt würden, halten sich die Ausgaben in Grenzen, und es müssen heuer keine Kredite aufgenommen werden. Die Rücklagen beliefen sich Anfang des Jahres auf etwa 3,4 Millionen Euro. Aktuell beträgt das Guthaben der Gemeinde aus Rücklagen, Bargeld, Girokonten und Festgeldern etwa vier Millionen Euro.

Bei aller momentanen Liquidität ist Vorsicht angebracht: "Die Ausgaben für die geplanten und zum Teil sehr teuren Investitionen sind nur aufgeschoben", so Bürgermeister Bleimaier. Kreditaufnahmen würden in Zukunft unvermeidbar sein, prophezeit er.

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