Inning:Inning rüstet sich für Windräder

Die Ammerseegemeinde plant nördlich der Autobahn bis zu sechs Anlagen und informiert darüber am Montag.

Manfred Amann und Wolfgang Prochaska

Die angestrebte Energiewende kommt im Landkreis Starnberg langsam in Schwung. Nach der Gemeinde Berg plant nun auch Inning sehr konkret schon den Bau von Windrädern. Als geeigneter Standort kommen Flächen nördlich der Autobahn A 96 in Frage. Es sind dort bis zu sechs Windkraftanlagen möglich. Der zuständige Inninger Bürgermeister Werner Röslmair ist aber schon froh, wenn zwei Windräder gebaut werden könnten. Als Partner sind die Stadtwerke München vorgesehen. Für Röslmair ist auch vorstellbar, dass sich die neue Energiegenossenschaft Fünfseenland an der Errichtung und Finanzierung beteiligt. Denn: "Ich möchte, dass es Bürgerwindräder werden." Dies sei ihm ganz wichtig, betonte er im Gespräch mit der SZ. Zwischen den Stadtwerken und Inning gibt es vertraglich bisher lediglich eine Absichtserklärung. Über Fragen der Finanzierung wurde daher noch nicht gesprochen. Details zu den Planungen und auch zu den Problemen werden am Montag, 12. Dezember, um 20 Uhr im Haus der Vereine im Rahmen einer Informationsveranstaltung vorgestellt. Problematisch für die Errichtung könnte das Vorkommen des geschützten Raubvogels Roter Milan und zwei seltene Fledermausarten sein. Dies wird aber laut Röslmair eine Untersuchung klären. Als nächsten Schritt will die Gemeinde für die in Frage kommenden Flächen möglichst schnell einen Bebauungsplan aufstellen. Derzeit werden intensive Gespräche mit den insgesamt 30 Grundstücksbesitzern geführt. Ziel sei, dass die Eigentümer der Gemeinde auf drei Jahre diese Flächen zusichern, sagt Röslmair. Innerhalb dieses Zeitraums soll der Bebauungsplan fertig sein. Im Inninger Rathaus glaubt man grundsätzlich auf einem guten Weg zu sein. Man wolle die Windräder nicht an der Grenze zum Nachbarn errichten und werde die Landschaft möglichst schonen, heißt es in Anspielung auf die Probleme, die es in der Gemeinde Berg gibt. "Dort ist es leider unglücklich gelaufen", ist Röslmair der Meinung. Wichtig sei für ihn auch, dass alles "in Ruhe" untersucht werde und der eigene Gemeinderat "voll dahinter stehe". Dies sei in Inning der Fall. Etwas anders sieht es die Gemeinde Grafrath im Nachbarlandkreis Fürstenfeldbruck. Sie befürchtet, dass durch die Inninger Pläne kein Platz mehr für eigene Windräder da ist. Von einer "wirtschaftlichen Nachteilsituation" sprach der Gemeinderat jüngst. Grafrath erhebt daher Einwendungen gegen die Teilflächennutzungspläne "Windkraft" von Inning und auch Wörthsee. Bekanntlich will Wörthsee ebenfalls Anlagen errichten. Allerdings würden die Grafrather lieber eine Zusammenarbeit über die Landkreisgrenzen hinweg vorziehen. Das ist schwierig, da der Landkreis Starnberg schon einen erheblichen Schritt weiter als der Nachbarlandkreis ist. Hinsichtlich Abstimmung werde da nicht viel mehr möglich sein, als dass die Landratsämter im Bedarfsfall koordinierend eingreifen, kommentierte der Starnberger Landrat Karl Roth die Situation. Ein Widerspruch sei daher erforderlich, da sonst die Gefahr bestehe, dass man gar kein Windrad aufstellen könne, ist man in Grafrath der Ansicht. (Innenansicht)

Strom aus Windkraft

Wo die Inninger Windräder einmal stehen sollen, ist noch ungewiss. Mehrere Standorte sind noch im Gespräch. Foto: Rolf Haid/dpa

(Foto: Rolf Haid/dpa)
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