Süddeutsche Zeitung

Inning:Große Unterstützung

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Inninger reagieren mit Hilfsbereitschaft auf Asylbewerber

Von Astrid Becker, Inning

Vor etwas mehr als einer Woche haben 194 Menschen unterschiedlicher Nationalitäten die Notfallunterkunft in Inning bezogen. Der Helferkreis Asyl der Gemeinde hat nun eine positive Bilanz über diese erste Phase gezogen. So sei der Umgang der Flüchtlinge untereinander sehr friedlich - trotz der beengten Raumverhältnisse und des daher nicht einfachen Lebens in einer Turnhalle, hieß es. Auch die Inninger Bevölkerung habe von Anfang an eine "außerordentliche Hilfsbereitschaft" gezeigt.

Binnen weniger Stunden nach der Ankunft der 194 Asylsuchenden hatte der Helferkreis Sommerkleidung und Sommerschuhe gesammelt und gleich am nächsten Tag ausgegeben. Auch Unterwäsche zum Wechseln - offenbar ebenfalls Mangelware - konnten die ehrenamtlichen Helfer den Flüchtlingen übergeben. Großen Anklang hätten auch die Spiel- und Freizeitangebote gefunden, wie Anja Wagatha vom Helferkreis wissen ließ. Allerdings mache es derzeit noch wenig Sinn, sportliche Aktivitäten zu festgelegten Zeiten anzubieten. Vielmehr sei es besser, Sportgeräte wie Tischtennisplatten, Federballsets, Bälle und Fußballtore zur freien Verfügung bereit zu stellen. Ebenfalls jederzeit nutzen können die Asylbewerber bereits den Basketball - , den Rollhockey- und den Beachvolleyball-Platz außerhalb der Trainingszeiten. Zudem haben die Inninger mit den Kindern und Erwachsenen in der Halle gemalt und die Bilder, die dabei entstanden sind, ausgestellt. Mittlerweile gibt es dort auch eine Spiel- und Bauecke.

Mit dem Deutschunterricht ist offenbar ebenfalls bereits begonnen worden. Als zusätzliches Angebot will der Helferkreis noch Konferenzen anbieten, in denen sich die Asylsuchenden über deutsche Gepflogenheiten informieren und Fragen stellen können. In Anspruch genommen wurde auch bereits der Fahrdienst, zudem wollen diejenigen Helfer, die sich für das Thema "Juristische Begleitung" angeboten haben, am Mittwoch erste Informationen verteilen und Gespräche anbieten.

Der Helferkreis weist noch einmal ausdrücklich darauf hin, einzelnen Flüchtlingen keine Geschenke zu machen, weil das zu Streit führen könnte. Wer Sach-, Kleider- und Schuhspenden machen will, kann sich an helferkreis.asyl@gmx.de wenden. Diese können aber nur kurzfristig je nach Bedarf gesammelt werden - Lagermöglichkeiten dafür stehen nicht zur Verfügung.

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Quelle:
SZ vom 29.07.2015
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