Innings jüngster Gemeinderat:"Derzeit ist die CSU nicht nah genug an den Menschen"

Innings jüngster Gemeinderat: Yannik Krüger, 24, ist das jüngste Gemeinderatsmitglied in Inning.

Yannik Krüger, 24, ist das jüngste Gemeinderatsmitglied in Inning.

(Foto: privat)

Yannik Krüger ist mit 24 Jahren seit Anfang des Monats das jüngste Mitglied im Gemeinderat Inning. Im Gespräch erklärt er, wie er im Sommer die Verkehrssituation um die Seen entlasten möchte - und kritisiert Markus Söder.

Interview von Simon Sales Prado

Yannik Krüger, 24, gehört seit dem 5. Mai dem Gemeinderat von Inning an. Er folgt auf seinen CSU-Parteikollegen Thomas Bauer, der sein Mandat aus beruflichen Gründen niedergelegt hat. Krüger ist im Gemeinderat Referent für Fremdenverkehr und Naherholung sowie Mitglied im Planungs- und Verkehrsausschuss. Im Gespräch erklärt der Ortsvorsitzende der Jungen Union Starnberg, was er in seinem neuen Amt erreichen möchte - und kritisiert auch Parteichef Markus Söder.

SZ: Herr Krüger, was wollen Sie im Gemeinderat verändern?

Yannik Krüger: Als neues Mitglied möchte ich mir zunächst ein Bild über die Gesamtsituation machen, bevor ich mit den ersten Anträgen beginne. Dann möchte ich mich vor allem mit der Lebensqualität der Gemeinde angesichts des Tourismus beschäftigen. Ein wichtiger Aspekt ist dabei die Verkehrssituation an den Seen. An Stellen wie der Fischerstraße im Bereich der großen Badeliegewiese behindern parkende Autos im Sommer und in der Ferienzeit den Verkehr. Das ist gefährlich und für Anwohner nur schwer zu ertragen, ich möchte dort eine Stärkung der Verkehrsüberwachung und eine Ausweitung der Parkverbote anregen.

Sie sind 24 und damit das jüngste Mitglied im Gemeinderat. Wollen Sie auch explizit die Interessen junger Menschen vertreten?

Auch. Mein Ziel ist, das gesamte Altersspektrum in der Gemeinde zu vertreten. Ich bin kein Referent für Jugend, aber habe ein offenes Ohr für die Anliegen junger Menschen und werde den Austausch mit ihnen suchen.

Ein gutes Jahr vor den Landtagswahlen in Bayern mehren sich bei der CSU die Skandale - zuerst die Maskendeals, nun der Rücktritt des Generalsekretärs Stephan Mayer. Wo liegt in Ihren Augen das Problem der Partei?

Derzeit ist die CSU nicht nah genug an den Menschen. Das ist ja unser Slogan, aber vor allem unser Ministerpräsident wirkt in meinen Augen etwas distanziert. Zu Beginn der Pandemie hat er eine gute Politik gemacht, aber man hat deutlich gespürt, dass in den letzten Monaten die Stimmung bezüglich Markus Söder gekippt ist.

Aber wäre es nicht vielmehr die Aufgabe der Ortsverbände, diese Nähe herzustellen?

Als Ortsverband sind wir sehr nah am Wähler, man kommt immer wieder ins Gespräch und sieht sich beim Einkaufen, beim Sport, auf der Straße. Die lokale Ebene ist also in meinen Augen nicht das Problem. Aber die authentischen Eindrücke, die wir im Lokalen sammeln, schaffen es nicht bis in die höheren Parteiebenen. Je höher man in der Partei geht, desto stärker wird der Konsensdruck, die Parteilinie zu unterstützen. Am Ende findet man die Breite der CSU aus diesem Grund auch nicht in der Parteispitze wieder.

Sie haben Politikwissenschaft studiert, absolvieren gerade Ihren Master in International Management. Planen Sie, auch hauptberuflich in der Politik Fuß fassen?

Früher habe ich daran gedacht, heute bevorzuge ich die Privatwirtschaft. Ich lasse in politischer Hinsicht die Dinge einfach auf mich zukommen. In jedem Fall werde ich mich weiter ehrenamtlich engagieren.

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