Hotel:Nahtloser Übergang

Wieling: Gasthaus Alte Linde: Neue Pächter

Die neue Mannschaft in der "Linde" (v.l.): Enrico Göricke, Sylvia Djordjevic und Chefkoch Rastislav Korgo.

(Foto: Nila Thiel)

Ein Münchner Hotelier hat die "Alte Linde" in Wieling übernommen. Das Haus mit zwei Dutzend Zimmern wurde aufgehübscht, die Wirtschaft bleibt bayerisch

Von Otto Fritscher

Ohne großes Tamtam ist der Besitzerwechsel im Hotel und Gasthof "Alte Linde" im Feldafinger Ortsteil Wieling über die Bühne gegangen. Auf der Internetseite verabschieden sich Sybille und Martin Weidenhiller von ihren Freunden und Gästen "nach fast 35 Jahren". Für sie beide beginne nun einer neuer Lebensabschnitt - ohne Gastronomie.

Übernommen hat den Landgasthof und das zugehörige Hotel Andreas Bauer, ein Münchner Hotelier, der zwei Häuser führt - "Firstsleep-Hotels" in München mit 105 und 389 Zimmern an Griesfeld- und Staffelseestraße. Da ist die "Linde" mit gut zwei Dutzend Zimmern ein kleiner Fisch. Aber Bauer ist mit seiner Familie aufs Land, eben nach Wieling gezogen, und wie Hotelmanager Enrico Göricke erzählt, gab es das Wohnhaus nur mit der "Linde" im Doppelpack. "Dann machen wir das Hotel eben mit", so Göricke, der schon viele Jahre mit Bauer zusammenarbeitet. Die Häuser in München seien Aparthotels, in denen etwa Firmen ihre Mitarbeiter auch für einen längeren Zeitraum unterbringen können.

Dies ist natürlich auch in der "Linde" möglich, die direkt an der B2 liegt, ungefähr zweieinhalb Kilometer vom Feldafinger Bahnhof entfernt, dafür in unmittelbarer Nachbarschaft vom neuen Wielinger Gewerbegebiet.

Laut Göricke sind die Zimmer modernisiert worden, nun mit Kühlschränken und Minibars ausgestattet. Auch das Restaurant sei etwas "aufgeräumter" geworden, denn im Lauf der Jahre habe sich ziemlich viel an Dekorationsartikeln angesammelt. Außerdem gibt es eine neue Sat-Anlage. "Wir haben das Haus wieder etwas aufgepäppelt", sagt Göricke. Vor allem einheimische Gäste hatten in letzter Zeit etwas Engagement seitens der alten Wirtsleute vermisst. Die Preisspanne für ein einfaches Zimmer beginnt bei längerem Aufenthalt bei etwa 35 Euro. Ein Doppelzimmer gibt es ab rund 65 Euro. "Während des Oktoberfests sind die Preise natürlich höher", sagt Enrico Göricke - wie in der Branche üblich ungefähr doppelt so hoch.

Um die Wirtschaft kümmert sich jetzt Dragan Djordjevic mit seiner Tochter und seinem Sohn. Ein Teil des Personals ist geblieben, darunter Küchenchef Rastislav Korgo, den alle nur "Rasti" nennen. Die "Linde" ist trotz der ausländisch klingenden Namen kein Balkanrestaurant geworden. "Die Wirtschaft bleibt bayerisch", versichert Göricke. Zu den Gästen gehörten in den vergangenen Wochen nicht nur Oktoberfestbesucher, auch Pilger, die in Richtung Andechs zogen, auch Golfer, Urlauberfamilien und Geschäftsreisende machten Station, eine bunte Mischung also. "Es ist ein schönes Fleckchen Erde hier", sagt Göricke, und wenn man in diesen geschenkten Spätsommertagen im Biergarten sitzen kann, dann glaubt man das sofort. Und dann sagt Göricke noch: "Wir haben die Preise ein bisserl gesenkt." Das Lokal hat am Montag noch einen Ruhetag. "Wenn wir einen zusätzlichen Koch finden, haben wir keinen Ruhetag mehr", sagt Enrico Göricke.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: