StarnbergAn den schrecklichen Unfall kann sich der 19-jährige Fachoberschüler kaum noch erinnern, bei dem auf der Staatsstraße zwischen Höhenrain und Aufkirchen im April vorigen Jahres eine 49-jährige Autofahrerin ums Leben gekommen war. Laut Gutachten war der junge Mann von Höhenrain aus mit seinem Cabrio auf einer lang gezogenen Rechtskurve auf die Gegenspur geraten und dort mit dem Kleinwagen der Frau zusammengestoßen. Es war die katholische Kindergartenleiterin von Aufkirchen. Der damals 18-Jährige hatte die Kollision schwer verletzt überlebt. Der Berger musste sich nun wegen "fahrlässiger Tötung" vor dem Jugendgericht verantworten, das ihn zu 80 Sozialstunden verurteilte.
Der Angeklagte habe mit seinem "Fahrfehler ein Leben ausgelöscht" und Schuld auf sich geladen, die ihn lebenslang verfolgen werde, sagte der Jugendrichter. Er hielt dem 19-Jährigen aber zugute, sich von Anfang an der "Verantwortung gestellt" und nicht versucht zu haben, der Autofahrerin eine Mitschuld zu geben. Der Richter befand zudem, dass der junge Fahrer nach dem tödlichen Unfall selbst viel durchmachen musste. Überdies habe sich der Angeklagte um Kontakte mit den Hinterbliebenen des Opfers bemüht. Das sah auch der Staatsanwalt so, der allerdings ein dreimonatiges Fahrverbot und eine Geldstrafe von 120 Tagessätzen zu 15 Euro gefordert hatte. Das wäre "kontraproduktiv" gewesen, das hätte zu nichts geführt, meinte dazu der Verteidiger. Er betonte, dass sein Mandant den Unfall gemeinsam mit seiner Familie "vorbildlich aufgearbeitet" habe. Allerdings bleibt ungeklärt, warum der damals 18-Jährige auf die Gegenspur gekommen war. Er hatte keinen Alkohol getrunken, war nicht zu schnell unterwegs und hatte wohl auch nichts auf dem Beifahrersitz gesucht. "Es tut mir wahnsinnig leid, was passiert ist und versuche alles, ein gutes Leben zu führen", sagte der Schüler, der später Automobilwirtschaft studieren will.