Hochwasser:Sandsäcke kommen Starnberg teuer

Müssen Anlieger nicht nur für die eigenen Hochwasser-Schäden aufkommen? 25.000 Euro hat die Stadt für Sandsäcke ausgegeben und denkt darüber nach, die Kosten umzulegen.

Ch. Deussing

Mehr als 280 Tonnen Sand sind bereits auf dem Starnberger Betriebshof in Säcken verfüllt worden, um das Hochwasser zu bekämpfen. Besonders viele der 15 Kilogramm schweren Säcke wurden in der Wassersport-Siedlung gebraucht, in der eigentlich ein dauerhaftes Wohnen nach dem Bebauungsplan unzulässig ist.

Dennoch helfe man natürlich dort den Bewohnern "weiterhin großzügig" bei Überschwemmungen, betont Starnbergs Zweiter Bürgermeister Ludwig Jägerhuber. So liefen noch sechs Feuerwehr-Pumpen und ein Notstrom-Aggregat der Bundeswehr in der Siedlung. Allerdings befürchten jetzt viele Anlieger, dass sie nicht nur für die eigenen Wasserschäden, sondern auch für jeden Sandsack 2,50 Euro zahlen müssen - zuzüglich zehn Euro pro Holzpalette.

Der Betrag von 2,50 Euro entspreche dem Arbeitsaufwand und den Materialkosten, sagte Jägerhuber dazu am Montag auf Anfrage. Er wies jedoch darauf hin, dass noch keine einzige Rechnung an die betroffenen Bürger geschrieben worden sei. Denn es gebe noch keine politische Entscheidung darüber, ob und in welcher Höhe die Kosten für die Sandsäcke gegen das Hochwasser "umgelegt" werden, sagte Jägerhuber.

Derzeit stehen als Reserve noch rund 4000 Sandbeutel auf 80 Paletten im Bauhof der Kreisstadt zur Verfügung. Gelagert sind außerdem 10.000 leere Säcke samt 120 Paletten sowie 13 Tonnen Sand auf einem Lastwagen. Bereit für den Einsatz ist nach wie vor die Verfüllmaschine des Technischen Hilfswerkes (THW). Dem Vernehmen nach belaufen sich die bisherigen Kosten für die Stadt bereits auf 25.000 Euro. Und mit weiteren Einsätzen ist angesichts des anhaltend hohen Wasserpegels auch in den kommenden Wochen zu rechnen.

Insgesamt sind landkreisweit mehr als 20.000 Säcke mit Sand verfüllt worden, um die Wassermassen einzudämmen. Große Hilfe leisten dabei vor allem die Feuerwehrleute. Es komme aber auf die Kommunen selbst an, ob sie sich von den betroffenen Einwohnern die Sandsäcke bezahlen lassen, sagt der Starnberger Kreisbrandrat Markus Reichart zu dem Reizthema.

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