Hitze:Zu wenig Wasser

Neuer Sprungturm im Seewinkel; Neu in Herrsching

Drei Meter ist der neue Sprungturm in Herrsching hoch, mindestens 3,20 Meter tief soll das Wasser sein. Doch der Pegelstand des Ammersees ist zu niedrig.

(Foto: Franz Fuchs)

Der neue Sprungturm am Ammersee ist gesperrt

Von Daniela Kreck, Starnberg/Herrsching

Die Freude währte nur kurz: Der neue Sprungturm am Ammersee im Herrschinger Seewinkel ist gesperrt. Grund: Der Wasserspiegel des Ammersees ist zu niedrig, weswegen das Springen vom Turm für Badegäste zu gefährlich wäre. Doch Probleme aufgrund der anhaltenden Trockenheit offenbaren sich auch an anderswo: Die Bayerische Seenschifffahrt ist ebenfalls von den niedrigen Pegelständen betroffen. Bauern bangen um ihre Ernte, und einige Klimaanlagen versagen den Dienst, weil sich der fehlende Regen aufs Grundwasser auswirkt.

Zurück an den Ammersee: Erst im Frühjahr war der drei Meter hohe Sprungturm abgerissen worden, weil die Standsicherheit nicht mehr gewährleistet war. Gründe dafür waren unter anderem Vandalismus-Schäden. Weitere Reparaturen waren keine Lösung, doch pünktlich zum Beginn der Sommerferien war ein neuer Sprungturm im Strandbad fertiggestellt worden. Der Spaß am Springen musste nun jedoch wieder eingestellt werden. An der Standsicherheit liegt es nicht, sondern am fehlenden Wasser. Denn die Mindestwassertiefe des Sees muss wenigstens 3,20 Meter betragen. "Aktuell liegt der Wasserspiegel des Sees bei drei Metern. Das sind 20 Zentimeter unter dem durchschnittlichen Niedrigwasser", erklärt Christian Schiller, Bürgermeister von Herrsching. Der Kienbach aus Andechs trägt viel Kies in den Ammersee ein. Die kleinen Steine auszubaggern, um etwas Reserve-Wasser rauszuholen, war aber kurzfristig nicht möglich. Somit heißt es: Abwarten, bis der Pegel steigt.

Auch die Seenschifffahrt gerät auf Ammersee und Starnberger See zunehmend unter Druck. Insbesondere auf den kleineren Schiffen der Flotte haben die Passagiere mit Einschränkungen Schwierigkeiten, auf zunehmend steiler werden Treppen an Bord zu kommen. Dies ist vor allem dann heikel, wenn ein Rollator oder ein Kinderwagen transportiert werden muss. "Je kleiner die Schiffe sind, desto problematischer wird das Einsteigen. Es wird schwer, sich festzuhalten - und das kann gefährlich sein", berichtet Michael Grießer, Geschäftsführer der Bayerischen Seenschifffahrt. Bei großen Schiffen ist das kein Problem.

Während der aktuellen Trockenperiode ist das Wasser noch im statistischen Mittelwert. Trotzdem wird es Zeit, dass Regen vom Himmel fällt, das Wasser in den Seen steigt und in den Sommerferien auch der neue Sprungturm in Herrsching noch ausgenutzt werden kann.

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