Herrsching:Streit um Bahnübergang

Von Patrizia Steipe, Herrsching

"Zurück auf Los" würde man beim Monopoly-Spiel sagen. Für den Herrschinger Gemeinderat ist das jüngste Schreiben der Deutschen Bahn aber kein lustiges Spiel. Es geht um den Bahnübergang Riederstraße. Im Zuge des barrierefreien Ausbaus des Bahnhofs Herrsching hat die Gemeinde seit Jahren überlegt, den Bahnübergang an der Riederstraße zu beseitigen. Falls die zweite Stammstrecke und damit eine Taktverdichtung auf der S-Bahnstrecke käme, befürchten die Gemeinderäte ein Verkehrschaos vor den noch häufiger geschlossenen Schranken. Die Bahn teilt plötzlich diese Bedenken nicht mehr. "Eine Mehrung der Zugzahlen und die damit verbundene Erhöhung der Schrankenschließzahlen ist nicht ausschlaggebend für eine Änderung der bestehenden Bahnübergangssicherungsanlage", teilte Klaus-Dieter Josel, Konzernbevollmächtigter für den Freistaat Bayern, dem Rathaus mit. Außerdem führte die vorgelegte Variante im Höhenverlauf zu einer Steigung von "40 Promille". "Dies entspräche einer nicht zulässigen Steigung im Bereich eines Bahnhofs." Fazit: Es bestehe "kein Anlass zur Änderung oder Beseitigung des Bahnübergangs".

Die Antwort von Bürgermeister Christian Schiller folgte umgehend. Seit Jahren sei die Beseitigung des Bahnübergangs Thema bei Gesprächen mit Vertretern der Bahn gewesen. Die Bahn habe stets bestätigt, dass mit einer Taktverdichtung "die Schließzeiten der Schranke technisch und organisatorisch nicht mehr funktionieren werden". Schiller forderte, dass die Bahn ihre "konträren Aussagen verifizieren" müsse, um unnötige Planungs- und Baukosten zu vermeiden.

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