Patricia Wolf ist bildende Künstlerin und Nachfahrin einer jüdischen Familie aus Stuttgart, deren Geschichte von Flucht und Verlust geprägt ist. Die gebürtige Schweizerin, Jahrgang 1961, lebt seit 1972 in München und seit fast 20 Jahren in Herrsching. Als der Gemeinderat dort kürzlich beschloss, zwei NS-belastete Straßennamen zu ändern, die Ploetzstraße aber beizubehalten, da diese nicht mehr an den Euthanasie-Wegbereiter Alfred Ploetz, sondern an dessen sozial engagierte Nachfahren erinnere, verfolgte Wolf die Debatte im Sitzungssaal mit gemischten Gefühlen. Dass erneut über Täternamen auf Straßenschildern debattiert, nicht aber die Perspektive der Opfer thematisiert wurde, empfand Patricia Wolf als schmerzlich. Da sich bisher niemand aus einer jüdischen Familie öffentlich zu diesem Thema zu Wort gemeldet hat, fühlt sie sich verpflichtet, Stellung zu beziehen – als Künstlerin, als Bürgerin und als Nachfahrin einer Familie, die vom Nationalsozialismus verfolgt wurde.
Interview zur Erinnerungskultur„Das hinterlässt einen bitteren Nachgeschmack“
Lesezeit: 4 Min.

Warum gibt es in Herrsching noch immer eine Ploetzstraße? Patricia Wolf, Nachfahrin einer jüdischen Familie, kritisiert den verharmlosenden Umgang der Gemeinde mit Nazi-Persönlichkeiten.
Interview von Patrizia Steipe, Herrsching

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