In Herrsching formiert sich Widerstand: Eine Gruppe von Bürgern um FDP-Gemeinderat Alexander Keim will den Mücken im Ortsteil Lochschwab den Kampf ansagen. Die Initiative wird vom Echinger Verein "Mückenplage? Nein, danke!" unterstützt. Hauptaugenmerk will sie zunächst auf einer Kartierung der Arten in den besonders betroffenen Überschwemmungsflächen richten. Engagiert hat sie dafür den Biologen Matthias Galm, der unter anderem bereits am Oberrhein und an der Donau derlei Untersuchungen angestellt hat. Um ihn bezahlen zu können, haben die Herrschinger nun einen Spendenaufruf getätigt: Knapp 3000 Euro sind bereits eingegangen.
2020 war es wegen der Pandemie ruhig geworden um die Mückenbekämpfer am Ammersee. Die Idee eines Bürgerbegehrens in Inning etwa - nach Vorbild des für die Mückenbekämpfer erfolgreichen Entscheids in der Nachbargemeinde Eching Ende 2019 - wurde bislang nicht weiter verfolgt. Einige geplagte Inninger hätten daher aufmerksam die Initiative der Herrschinger verfolgt, erzählt Rainer Jünger vom Verein "Mückenplage? Nein, danke!".
Denn die Herrschinger hatten - coronabedingt in kleinen Gruppen - vor Kurzem unter Anleitung von Galm erste Schöpfproben in Lochschwab gezogen. Dabei zeigte sich laut Jünger und Keim bereits, dass die Herrschinger heuer wohl wieder mit einer Plage von Überschwemmungsmücken zu rechnen haben. In einigen Wochen sollen die Untersuchungen dort abgeschlossen sein, bei denen auch CO₂-Mückenfallen eingesetzt werden, damit Galm die Arten bestimmen kann.
"Es geht darum zu verstehen, wo die Brutstätten sind und wie in Herrsching Mückenplagen entstehen", so Keim. Erkenntnisse sollen dann als Basis für eine öffentliche Diskussion über mögliche Maßnahmen dienen - etwa einer lokalen Bekämpfung mit dem biologischen Mittel BTI (Bacillus thuringiensis israelensis). Auch in Eching wird nun laut Jünger kartiert: Der Gemeinderat hat dafür eine Firma beauftragt.