Herrsching:Schwalben im Bahnhof

Bahnhofsplatz in Herrsching

Noch immer brüten Schwalben in der Bahnhofshalle.

(Foto: Franz Xaver Fuchs)

Fünf Vogelpaare haben in dem Gebäude Nester gebaut

Von Patrizia Steipe, Herrsching

Ihre Chance haben die Schwalben nicht genutzt. Obwohl sie beim Pilotprojekt im vergangenen Jahr die mobilen Nester im Schwalbenhaus angenommen hatten und allmählich aus dem Bahnhofsgebäude ausgelagert worden waren, haben es heuer wieder fünf Pärchen trotz aller Schutzvorrichtungen geschafft, Nester in der Halle zu bauen. Die Folge ist, dass diese wieder von Vogelkot beschmutzt wird. "Eigentlich hätten sie gar keine Nester bauen dürfen", sagte der Herrschinger Bürgermeister Christian Schiller.

Zwei Jahre lang hatte die Gemeinde das von Biologen Herbert Biebach initiierte Schwalbenprojekt unterstützt. In Zukunft soll es für die Vögel nur mehr das Schwalbenhaus geben. Denn das Bahnhofsgebäude soll ganz geschlossen werden. Dazu sollen die drei offenen Torbögen auf der Westseite des Gebäudes mit entspiegeltem Glas verschlossen werden. Das wäre nicht nur eine Barriere für die Vögel, sondern auch ein Schutz vor Wind und Unwetter, sagte Schiller. Der vierte Torbogen ist schon vor vielen Jahren geschlossen worden.

Die Bahnhofshalle steht unter Denkmalschutz, deswegen braucht die Gemeinde für den Umbau die Genehmigung der Denkmalbehörde. Für das Projekt werden historische Pläne des Objekts genutzt. Da der Bahnhof zwar der Gemeinde gehört, aber noch nicht von der Bahn entwidmet ist, haben die Herrschinger nämlich noch keine aktuellen Dokumente. Sobald die Gemeinde endlich über das Gebäude verfügen darf, kann auch über die künftige Nutzung entschieden werden. Eines steht aber jetzt schon fest: Für Schwalben wird kein Platz im Haus sein.

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