Süddeutsche Zeitung

Herrsching:Sandwichboden für Nikolaushalle

Auch CSU-Fraktion im Gemeinderat legt Bedenken ad acta und stimmt der Sanierung zu

Von Astrid Becker, Herrsching

Die Erleichterung in der Gemeinde Herrsching dürfte groß sein: Nach etwa einstündiger Beratung hat die CSU-Fraktion in der Sitzung am Dienstag den Weg frei gemacht für die Erneuerung des Bodens in der Nikolaushalle, in dem sie ihren Antrag zurückzog. Die CSU hatte darin gefordert, doch noch einmal die Möglichkeit zu prüfen, eine Fußbodenheizung unter den Hallenboden zu installieren, und die Ausschreibung entsprechend anzupassen. Zudem wollte sie die Arbeiten auf 2021 verschieben und den derzeit maroden Boden provisorisch reparieren, damit die Schule und der TSV Herrsching die Halle umgehend wieder nutzen könnten.

Allerdings standen diesen Forderungen gewichtige Argumente entgegen: Gutachter hatten bereits vor einer Reparatur wegen erhöhter Unfall- und Verletzungsgefahr für Schüler und Sportler gewarnt und die dringende Erneuerung des Bodens angemahnt. Zudem hieß es bereits am Montag in der Sitzung - die kurz vor Mitternacht abgebrochen und am Dienstag fortgesetzt wurde -, eine Fußbodenheizung komme in der Nikolaushalle deshalb nicht in Frage, weil diese mit der Bodenkonstruktion verwoben sei, einem sogenannten Doppelschwingboden. Dieser Boden sei aber für die Nikolaushalle nicht geeignet.

Deshalb soll nun ein "Sandwichboden" verbaut werden, der sich den Aussagen der Verwaltung zufolge aufgrund der Gegebenheiten in der Nikolaushalle nicht mit einer Fußbodenheizung verbinden lässt. Der Plan ist nun, die Halle künftig mit Deckenstrahlern zu beheizen. Diesen Sachverhalt und technische Details erläuterten am Dienstag die beiden Planer für Heizung und Boden, Ingenieurin Ines Tomke und Architekt Christian Steinert, noch einmal dem Gremium. Beide waren kurzfristig am Dienstag in die Nikolaushalle gekommen.

An den Rückzug ihres Antrags knüpfte die CSU schließlich mehrere Bedingungen. Unter anderem soll sich Bürgermeister Christian Schiller in anderen Gemeinden um freie Hallenkapazitäten für den Vereinssport bemühen. Mit den Arbeiten am Boden sollte ursprünglich in den Pfingstferien begonnen werden. Wegen Corona wird die Halle aber nun von der Mittelschule für die Prüfungen bis zum 13. Juli gebraucht.

Erst im Anschluss können in einem ersten Schritt die Strahler an der Decke angebracht werden, im September sollen dann der Abbruch des alten und der Einbau des neuen Bodens beginnen. Die Fertigstellung ist für Mitte Oktober angedacht. Die Kosten für das Vorhaben schätzt die Gemeindeverwaltung auf 200 000 bis 250 000 Euro.

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Quelle:
SZ vom 28.05.2020
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