Herrsching:Realschule bekommt neue Turnhalle

Der Zweckverband will zehn Millionen Euro für den Neubau ausgeben. In zwei Jahren soll die Halle fertig sein.

Von Patrizia Steipe

Den Termin für die Übergabe der neuen Dreifachsporthalle der Realschule Herrsching können sich die Verbandsräte des Zweckverbands für weiterführende Schulen im westlichen Landkreis schon einmal vormerken. In zwei Jahren soll das Gebäude, exakt am 18. August 2021, übergeben werden - so steht es im Rahmenterminplan, den Ulrich Köbberling vom Architekturbüro Sommersberger, in der jüngsten Versammlung vorstellte. Nach einer komplizierten fünfjährigen Planungsphase soll im Mai 2020 mit dem Millionenbau begonnen werden.

Zunächst aber muss die noch bestehende Turnhalle abgerissen werden. Sie konnte wegen neuer Brandschutzauflagen nicht mehr erweitert werden, wie ursprünglich geplant. Zudem hatte ihr vor kurzem auch noch der Hagel, der in weiten Teilen des westlichen Landkreises schwere Schäden hinterließ, Auf einem Foto sahen die Verbandsräte den mit Hagelkörnern regelrecht übersäten Sportboden. Derzeit ist das Ganze provisorisch mit einer Plane überzogen. Rund zehn Millionen Euro wird die neue Halle den Schätzungen zufolge kosten. Seit dem Beginn der Planungen seien die Baupreise um 28 Prozent gestiegen, erklärte Köbberling. Nach Abzug der Fördergelder werden die Mitgliedsgemeinden die verbleibenden rund sechs Millionen Euro Schulden jahrelang über einen Kredit tilgen.

Allerdings sollen die drei Hallen mit den variablen Trennvorhängen nicht nur für den Sportunterricht genutzt werden, sondern auch als Veranstaltungsraum rund tausend Besuchern Platz bieten. Zweihundert von ihnen können sich auf einer Galerie hinsetzen. Mit einem Außenlift ist das Gebäude barrierefrei zugänglich, es gibt es mehrere Umkleiden und Duschen.

Auch für die Schüler soll die neue Halle ein paar Erleichterungen bringen. Denn die Hallenkapazitäten erwiesen sich in der Vergangenheit zunehmend als begrenzt: Immer wieder wurden Schüler daher mit dem Bus zum Sportunterricht nach Hechendorf gebracht. Wer in Herrsching trainieren durfte, litt im Sommer unter der Hitze in der Halle. Realschulabsolventen mussten vor ein paar Wochen ihre Mittlere-Reife-Prüfungen bei tropischen Temperaturen in der Halle schreiben. "Es wurden für die Wärmeentwicklung ungeeignete Materialien verwendet", bedauerte Köbberling. Das wird es mit der neuen Halle nicht mehr geben. Die Planer werden ein Lüftungssystem installieren, mit dem die Halle niemals wärmer als 26 Grad werden soll.

Um die Bauzeit zu minimieren, werden vorgefertigte Bauteile montiert - zum Beispiel ein Blechdach, das später begrünt werden soll. Auch die 600 Quadratmeter große Fotovoltaikanlage passt auf das Dach. Mit dem gewonnenen Strom sollen die Geräte im Haus versorgt werden. Die Fassade aus Profilglas ist blendfrei, sorgt aber für eine natürliche Beleuchtung. Was die Farbe betrifft, so wird "grau" bei Wänden und Linoleumboden dominieren. Die Farbe gilt in Fachkreisen als zeitlos schön und wird als "Architektenbunt" gerühmt. Als Kontrast dazu werden Elemente aus Eiche eingesetzt, wie die Holzprallwand oder die Fensterrahmen gefertigt. Bei der Innenausstattung soll das Blau aus dem Schullogo wiederfindet, Farbakzente setzen.

Die Verbandsversammlung billigte die Pläne einstimmig. Bis zum Herbst soll die Baugenehmigung eingeholt und erste Ausschreibungen auf den Weg gebracht werden.

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