Bluttat in Herrsching :Mutmaßlicher Mörder ist ausgeliefert – und schweigt

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Der mutmaßliche Mörder soll seine Tat geplant und an der Haustür sein Opfer in Herrsching-Mühlfeld sofort niedergestochen haben. (Foto: Polizeipräsidium Oberbayern-Nord)

Die Ermittler suchen weiterhin nach dem Motiv des Mannes, der am 12. Juli einen 74-Jährigen an dessen Haustür erstochen haben soll.

Von Christian Deussing, Herrsching

Der mutmaßliche Mörder von Herrsching ist von der französischen Justiz ausgeliefert worden und befindet sich nun in Bayern in Untersuchungshaft. Der dringend Tatverdächtige war am Freitag einer Ermittlungsrichterin vorgeführt worden, die anhand der bisherigen Ermittlungsergebnisse den Haftbefehl gegen den 22-jährigen Serben vollzog.

Der Mann soll am Abend des 12. Juli einen 74-jährigen Rentner an seiner Haustür in Herrsching-Mühlfeld erstochen haben. Bei dem Opfer handelt es sich um den früheren Chefdesigner von Rolls-Royce. Bereits sechs Tage später war der Verdächtige nach Fahndungsfotos und konkreten Hinweisen in einem Appartement bei Paris festgenommen worden.

Vor der Ermittlungsrichterin habe der dringend Tatverdächtige bislang nicht zum Fall ausgesagt, sagte Manfred Frei, Chef der Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck, am Montag auf SZ-Anfrage. Die Hintergründe des Verbrechens sind weiterhin unklar. Bisher gebe es zumindest keine Hinweise darauf, dass sich Opfer und Täter gekannt haben, berichtete Frei. Weiterhin würden sämtliche Spuren ausgewertet, auch mit der serbischen Polizei arbeitet die Kripo zusammen. Man warte aber noch auf Antworten aus Belgrad, um sich vom 22-jährigen Serben und dessen Umfeld ein besseres Bild machen zu können.

Der mutmaßliche Messerstecher war vor wenigen Tagen auf dem Pariser Flughafen Charles de Gaulle an Zielfahnder des Bundeskriminalamtes übergeben und nach München ausgeflogen worden. Dort wurde der 22-Jährige von Beamten der Ermittlungsgruppe „Mühlfeld“ übernommen. Inzwischen ist der Mann erkennungsdienstlich behandelt, sodass jetzt seine Fingerabdrücke und die DNA mit den Spuren am Tatort, einem roten Rucksack und weiteren relevanten Gegenständen abgeglichen werden können.

Dazu gehören wohl auch die Kleidungsstücke, die der Täter vor seiner tödlichen Attacke auf sein wehrloses Opfer gewechselt hatte. Ob sich unter den Gegenständen auch das Tatmesser befunden hat, teilte die Kriminalpolizei nicht mit. Der Rucksack war am Tag nach dem Mord im Herrschinger Uferbereich am Ammersee entdeckt worden und führte die Fahnder auf die Spur des mutmaßlichen Täters, der in einem örtlichen Supermarkt von einer Überwachungskamera gefilmt worden war.

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