Herrsching:Mehr Privatsphäre

Gemeinderat nimmt Planung für neue Obdachlosenunterkunft auf

Die Weichen für eine neue Obdachlosenunterkunft in Herrsching sind gestellt. In einer knappen Entscheidung hat der Bauausschuss die Verwaltung beauftragt den Bebauungsplan "Kleingartenanlage" zu ändern. Auf einem 500 Quadratmeter großen Bereich im südöstlichen Teil des Geländes könnte dann eine neue Unterkunft in Modulbauweise entstehen. Antragsteller Willi Welte (CSU) hat schon Ideen, wie das neue Haus aussehen könnte. Die Bewohner der Obdachlosenunterkunft hätten in der neuen Bleibe kleine Zimmer mit eigenen Nasszellen und somit mehr Privatsphäre.

Welte rechnet mit rund 400 000 Euro an Baukosten. Eine Renovierung der bestehenden Unterkunft hatte die Gemeinde mit 150 000 Euro veranschlagt. In einer Kostenaufstellung soll die Verwaltung die Kosten von Renovierung und Neubau gegenüberstellen. Für Welte wäre ein Umzug längst überfällig. Das sanierungsbedürftige Hurle-Haus grenzt an die Christian-Morgenstern-Volksschule und blockiert dadurch Erweiterungen. Die Nutzer der Kleingartenanlage wären über ihre neuen Nachbarn allerdings wenig erfreut. Bei der Ortsbesichtigung seien "üble Ausdrücke" über Wohnungslose gefallen, kritisierte Welte. Im Moment muss überprüft werden, ob das Ganze wegen der Immissionen aus dem Gewerbegebiet, der Erschließung und der Situierung auf dem gemeindeeigenem Gelände möglich sei. Den Vorwurf, dass die Unterkunft zu abgelegen wäre, ließ Welte nicht gelten. "Der nächste Supermarkt ist 100 Meter entfernt". Außerdem sei eine Obdachlosenunterkunft nur als "Provisorium" gedacht.

© SZ vom 23.02.2017 / pat - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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