Herrsching:Fromuth Heene will Bürgermeisterin werden

Herrsching: Fromuth Heene will für die CSU Bürgermeisterin von Herrsching werden. Nominiert werden soll sie am 23. Mai.

Fromuth Heene will für die CSU Bürgermeisterin von Herrsching werden. Nominiert werden soll sie am 23. Mai.

(Foto: Arlet Ulfers)

Der Vorstand der CSU schlägt die 56-jährige Kandidatin vor.

Von Christine Setzwein

Die CSU Herrsching geht mit einer Bürgermeisterkandidatin in den Kommunalwahlkampf. Zumindest, wenn es nach dem Vorstand des Ortsverbands geht. Der hat einstimmig beschlossen, dass Fromuth Heene dem amtierenden Bürgermeister Christian Schiller (parteifrei) den Chefsessel im Rathaus streitig machen soll. Das gaben die Ortsvorsitzende Heene und ihre Stellvertreter Christina Reich und Roland Lübeck am Donnerstag bekannt.

Sie habe die Frage, ob sie kandidieren würde, sofort mit Ja beantwortet, sagt Heene. Für die 56-Jährige ist diese Aufgabe die logische Fortsetzung ihrer politischen Arbeit. Seit vielen Jahren ist sie Mitglied in der CSU, vor sechs Jahren wurde sie Vorsitzende der Herrschinger Frauen-Union, vor zwei Jahren Chefin des CSU-Ortsverbands. Seit 1995 wohnt die Familie in Breitbrunn, Heene ist verheiratet und hat zwei Kinder im Alter von 26 und 24 Jahren. Beide sind schon aus dem Haus. Aufgewachsen ist die Kauffrau in Ammerland, bevor sie nach München gezogen ist. "Politik interessiert mich seit langem sehr", sagt sie. Jetzt möchte sie sich noch mehr einbringen.

2014 gab es keinen einzigen Kandidaten, der gegen Schiller antreten wollte. "Wir haben ihn damals unterstützt", sagt Lübeck. Aber jetzt sei die CSU in Herrsching mit 115 Mitgliedern "eine starke Partei", und sie habe im Gemeinderat mit zehn von 24 Sitzen eine starke Fraktion. "Darum wollen wir einen eigenen Kandidaten aufstellen."

Was den Wahlkampf und das Wahlprogramm angeht, habe sie zwar "einige Sachen im Kopf", aber noch nichts Konkretes, sagt Heene. Bevor es so weit ist, müsse sie erst einmal von den Mitgliedern des Ortsverbands nominiert werden. Das soll in einer Versammlung am 23. Mai passieren. Dass sich der Vorstand auf eine Kandidatin geeinigt habe, sei der erste Schritt gewesen, meint Reich. "Wir haben noch viel Arbeit vor uns." Für die Gemeinderatsliste seien die ersten zehn Plätze so gut wie sicher voll, sagt Lübeck, der ebenso wie Reich wieder antritt. Sich um die Bürgermeisterkandidatur zu bewerben, sei für sie nicht in Frage gekommen, sagt Reich. Als Inhaberin einer Buchhandlung, die sie mit ihren Eltern betreibt, sei sie ihrer Familie und den Arbeitsplätzen verpflichtet, die daran hängen. Aber den Posten der Dritten Bürgermeisterin "mache ich wahnsinnig gerne". Sie wolle weiter die sozialen Themen bearbeiten.

Fromuth Heene hat sich in Herrsching vor allem einen Namen als Netzwerkerin und Organisatorin hochkarätig besetzter Veranstaltungen gemacht. Sie hat den Brigadegeneral a.D. und früheren Sicherheitsberater der Bundeskanzlerin, Erich Vad, an den Ammersee geholt - ebenso wie den ehemalige Kultur-Staatsminister Julian Nida-Rümelin. An diesem Donnerstag diskutierten Bernd Posselt und der Verfassungsrechtler Carlos Uriarte Sanchez über Europa. Sie will Themen anbieten, die gerade aktuell sind und die Menschen interessieren. Das gelinge, "weil ich viele Leute kenne oder Leute, die jemanden kennen." Im Ortsverband leitet sie die Arbeitsgruppe "Gewerbe".

Ihre Familie unterstütze sie bei der Kandidatur, sagt Fromuth Heene. Aber während ihr Mann Andreas "die Ruhe selbst" sei, sei sie schon "ein bisschen nervös" ob der Herausforderung.

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