Brand:Feuer zerstört historisches Holzhaus in Herrsching

Herrsching: Mühlfeld Hausbrand

Komplett ausgebrannt und einsturzgefährdet: Die Polizei geht von einem Sachschaden in Höhe von 700 000 Euro aus.

(Foto: Nila Thiel)

Die 89-jährige Bewohnerin kann sich in Sicherheit bringen. Der Einsatz mit bis zu 60 Rettern dauert zehn Stunden.

Von Christian Deussing

Ein Einfamilienhaus ist im Mühlfeld in Herrsching in der Nacht zum Donnerstag abgebrannt. Die 89-jährige Bewohnerin hatte gegen drei Uhr ihren Rauchmelder gehört und konnte noch ins Freie flüchten. Die alleinlebende Rentnerin blieb laut Polizei unverletzt. Die Frau alarmierte die Feuerwehr, die aber das mehr als hundert Jahre alte Holzhaus am Ammerseeufer nicht mehr retten konnte. Der Schaden wird auf 700 000 Euro geschätzt.

Die Ermittler vermuten, dass ein technischer Defekt der Stromleitungen im Dachstuhl den Brand ausgelöst haben könnte. Denn es habe am Vortag Probleme in der Hauselektrik geben, hieß es. Die Brandfahnder halten es für unwahrscheinlich, dass Schweiß- oder Flexarbeiten das Feuer verursacht haben könnten - weil seit drei Wochen diese Arbeiten am Dach unterbrochen gewesen seien, wie die Kripo Fürstenfeldbruck mitteilte.

Insgesamt 60 Feuerwehrleute aus Herrsching, Andechs, Breitbrunn, Steinebach, Fischen sowie Dießen und Starnberg waren im Einsatz, der erst nach zehn Stunden am Donnerstagmittag beendet wurde. Das Hausdach war vor kurzem mit Kupferblech eingedeckt worden, was die Löscharbeiten erheblich erschwert habe, berichtete der Herrschinger Kommandant Daniel Pleyer.

Ein weiteres Problem war nach Angaben der Feuerwehr auch gewesen, dass während des Einsatzes aus ungeklärter Ursache ein Wasserrohr in der Mühlfelder Straße gebrochen ist und somit die Hydranten an der Brandstelle nicht mehr versorgt wurden. Die Einsatzkräfte mussten daraufhin Löschwasser aus dem nahen Ammersee pumpen. Überdies nutzten die Feuerwehrleute das Baugerüst der Handwerker, um das Feuer zu bekämpfen.

Zur Hilfe kamen am Donnerstagvormittag auch das Technische Hilfswerk (THW) aus Starnberg und Weilheim, das mit einem Bagger und anderem schweren Gerät den zerstörten Dachstuhl abriss und die Brandruine absicherte. Nach Auskunft des THW ist jedoch das Gebäude einsturzgefährdet. Die Ermittlungen der Kripo Fürstenfeldbruck dauern noch an.

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