Der mutmaßliche Messerstecher von Herrsching, der am 18. Juli in einem Apartment bei Paris verhaftet wurde, hat nach SZ-Informationen gegenüber einem französischen Richter seiner Auslieferung nach Bayern zugestimmt. Somit könnte der 22-jährige Tatverdächtige womöglich innerhalb der nächsten zwei Wochen einem hiesigen Ermittlungsrichter vorgeführt werden und in die Untersuchungshaft in Stadelheim kommen. Dort wollen dann die Ermittler der Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck den mutmaßlichen Mörder vernehmen.
Das Verbrechen am Abend des 12. Juli im Herschinger Ortsteil Mühlfeld hat die Bevölkerung schockiert. Ein zunächst unbekannter Mann klingelte gegen 21.15 Uhr an der Haustür eines 74-jährigen Rentners, der früher Chefdesigner von Rolls-Royce gewesen ist. Er wurde niedergestochen, während seine 65 Jahre alte Ehefrau noch zu Nachbarn fliehen konnte. Auf einer Überwachungskamera trägt der Täter einen roten Rucksack, der am nächsten Tag bei einer Bootshütte an der Herrschinger Seepromenade gefunden wurde.
Der Rucksack, den die Kripo dem mutmaßlichen Messerstecher zuordnet, liefert Hinweise darauf, dass der 22-Jährige vor der Tat in einem Supermarkt eingekauft hatte. Auf veröffentlichten Fahndungsfotos wurde der Mann identifiziert, der nach der Tat mit der Bahn nach Frankreich geflüchtet war. Das Motiv ist weiter unklar.