Gastronomie:Der alte Hechendorfer Bahnhof erstrahlt jetzt als schicke "Eatery"

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Ines Czaya eröffnet ein Tagescafé mit Restaurant. Das Kochen hat sich die 35-Jährige zum Großteil selbst beigebracht und in mehreren Küchen verfeinert.

Von Martina Grießbacher, Seefeld

Mit der Feinkochwerk Eatery hat sie dem alten Bahnhof in Hechendorf neues Leben eingehaucht: Ines Czaya hat in dem aufwendig renovierten, ehemaligen Bahnhofgebäude ein Tagescafé mit Restaurant und Eventbetrieb eröffnet.

"Ich habe schon immer wahnsinnig gerne gekocht, das ist meine große Leidenschaft", erzählt die 35-Jährige. Trotz dieser Leidenschaft hat sie sich nach dem Abitur aber für ein Studium der Vergleichenden Kulturwissenschaften und Jura entschieden. In dieser Zeit hat die Münchnerin immer wieder in der Gastronomie gejobbt - und ist nie mehr davon losgekommen. "Der Job, den ich nach Abschluss meines Studiums angenommen habe, hat mir keinen Spaß gemacht. Durch Zufall bin ich dann in einem kleinen Bistro gelandet, dessen Inhaberin mich unter ihre Fittiche genommen hat", erzählt Czaya.

Ines Czaya hat den alten Bahnhof Hechendorf gepachtet und darin ein Restaurant mit saisonalen und regionalen Gerichten eröffnet. (Foto: Nila Thiel)

Dort hat sie das Kochen, das sie sich zum Großteil selbst beigebracht hat, schlussendlich zu ihrer Profession gemacht. Nach mehreren Stationen in Küchen in Australien und München wollte sich die Köchin schließlich in einem eigenen Projekt selbst verwirklichen. Vor fünf Jahren hat sie sich dann mit dem Feinkochwerk-Catering selbständig gemacht. In Hechendorf hat sie nun den nächsten Schritt getan und zusammen mit Mann Georg ein eigenes Lokal aufgemacht. "Hier haben wir jetzt alles unter einem Dach vereint", sagt Czaya.

Die Gäste blicken von den Wirtsräumen auf die Bahntrasse. (Foto: Nila Thiel)

Es war auch der Zufall, der die Münchnerin ins Fünfseenland und zu Isabel Mühlfenzl geführt hat. Die 91-jährige Mühlfenzl hat zusammen mit ihrer Tochter Caroline das Gebäude am S-Bahnhof Seefeld-Hechendorf vor etwa zwei Jahren gekauft. Seitdem hat sie sich voll und ganz dem Projekt hingegeben und viel Geld in die langen und aufwendigen Renovierungsarbeiten gesteckt. Es war ihr ein besonderes Anliegen, die Schönheit des alten Bauwerks zu erhalten und einen Pächter zu finden, der dies ebenfalls zu schätzen wusste.

Durch die hohen Fenster wird der Innenraum, der bis zu 80 Gästen Platz bietet, mit Tageslicht durchflutet. (Foto: Nila Thiel)

Czaya und Mühlfenzl haben sich Ende vergangenen Jahres gefunden. "Unser Konzept war genau das, was sie sich vorgestellt hat", erzählt die Gastronomin, die ihre Pläne für das Lokal in nur zwei Monaten umgesetzt hat. "Wir haben am 18. März eröffnet. Seit Januar haben mein Mann und ich täglich bis zu 16 Stunden daran gearbeitet, unsere Vorstellungen zu verwirklichen."

Was dabei herausgekommen ist, kann sich sehen lassen. Schon beim Betreten der Räumlichkeiten bemerkt man, dass hier Menschen mit Leidenschaft für die Gastronomie und Liebe zum Detail am Werk sind. Durch die hohen Fenster wird der Innenraum, der bis zu 80 Gästen Platz bietet, mit Tageslicht durchflutet; massive Holztische, gedeckte Farben und viel Grün schaffen eine gemütliche Atmosphäre. Auf der Terrasse mit Blick auf die Bahntrasse stehen Tische mit weiteren 40 Plätzen.

"Ich wollte etwas machen, was in der Gegend so noch nicht geboten wird. Unsere Küche ist weltoffen, modern, saisonal und regional", erklärt Czaya, die auch selbst hinter dem Herd steht. Für ihre Gerichte bezieht sie überwiegend Bio-Produkte, die zum Großteil auch aus der Region stammen. Auf der Speisekarte stehen zahlreiche Frühstücksvariationen und einige Mittagsgerichte, zusätzlich gibt es frische, hausgemachte Kuchen und Zimtschnecken von der Münchner Zimtschneckenfabrik. "Die sind ein besonderes Highlight", schwärmt die 35-Jährige. Jeden Sonntag gibt es ein Brunch-Special mit einer besonderen Karte.

Derzeit ist die Feinkochwerk Eatery Dienstag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr sowie Samstag und Sonntag jeweils von 10 bis 18 Uhr geöffnet. "Restaurantbetrieb ist momentan Freitags zwischen 18 und 23 Uhr geplant, das wird jedoch immer vorab angekündigt. Wir haben aber vor, das in nächster Zeit zu erweitern", sagt Czaya. Die Räumlichkeiten können außerdem auch für Hochzeiten und andere Feierlichkeiten gemietet werden.

"Ich fände es schön, wenn die Eatery zu einem Treffpunkt für die Menschen im Ort wird. Aber natürlich möchte ich auch das gesamte Fünfseenland und Touristen ansprechen", sagt die Gastronomin. Am Freitag wird die offizielle Neueröffnung in geschlossener Gesellschaft gefeiert.

© SZ vom 10.05.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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