Handwerk:Rekord ohne Gedränge

Dießen: Töpfermarkt

Beim Dießener Töpfermarkt in den idyllisch gelegenen Seeanlagen hatten in diesem Jahr auch Emilia und Sophia ihren Spaß: Sie bewundern die Figuren von German de Juana, die eine kindgerechte Größe aufweisen.

(Foto: Nila Thiel)

Dießener Töpfermarkt zieht 62 000 Besucher an

Von Armin Greune, Dießen

Beim 18. Töpfermarkt wurde ein neuer Besucherrekord aufgestellt: Vom Vater- bis zum Muttertag zählten die Veranstalter mehr als 62 000 Flaneure in den Dießener Seeanlagen, die bisherigen Höchstmarken 2004 und 2007 lagen bei 55 000. Selbst 2012, als der damalige Ministerpräsident Horst Seehofer die Veranstaltung eröffnete und der Markt deshalb deutschlandweit in den Medien präsent war, kamen nicht mehr Besucher. Zudem verteilte sich der Andrang über alle vier Tage hinweg relativ gleichmäßig: Während sonst oft an Christi Himmelfahrt mehr als die Hälfte des gesamten Publikums nach Dießen strömte, waren es heuer nur 20 000.

Wie zuletzt vor sechs Jahren hatten die Aussteller auch 2018 viel Glück mit dem Wetter; Donnerstag und Samstag regnete es erst nach Ende der Veranstaltung. Am Sonntag spielte es dann kaum noch eine Rolle, dass der Markt zwei Stunden früher als geplant schloss. Nach einem markerschütternden Donnerschlag wurde der Betrieb sicherheitshalber gegen 16 Uhr vorzeitig eingestellt, zumal ein Unwetter angekündigt war. Tatsächlich regnete es auch in Dießen 20 Minuten lang ziemlich heftig, doch danach ermöglichte eine zweistündige Trockenphase den etwa 150 Keramikern einen geordneten Abzug. Den späteren Abend verbrachten dann viele noch unter Kollegen in der Töpfergemeinschaft am Dießener Kirchsteig.

Fast alle waren mit dem Verlauf der Veranstaltung überaus zufrieden: Dießen hat sich seit Jahren als verkaufsstärkster Töpfermarkt in Deutschland etabliert. Heuer waren die Gebühren pro laufendem Meter um zehn Prozent erhöht worden, was dazu führte, dass einige Aussteller die Größe ihrer Stände zurückschraubten. Weil sich zudem der Besuch nicht nur auf Stoßzeiten konzentrierte, gab es in den Seeanlagen weniger Gedränge: Es herrschte eine heitere, entspannte Atmosphäre.

Marktleiter Wolfgang Lösche ist der Besucherrekord "völlig wurscht". Für ihn zählt das Echo von Ausstellern und Besuchern. "Das Niveau muss gehalten werden", sagte er bei der Eröffnung Landtagspräsidentin Barbara Stamm. Für die 150 Plätze gingen auch heuer 360 Bewerbungen ein, selbst alteingesessene Aussteller müssen ihre Stände genau vorstellen und Neues bieten. Viel Sorgfalt wird in Dießen auch auf die Inszenierung im Ambiente am See verwendet: Schließlich gilt es, den Ruf als Deutschlands schönster Töpfermarkt zu verteidigen.

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