Hadorf:Schwarze Erde und gelbe Ungetüme

Auf der sanierten Kompostieranlage in Hadorf setzt der neue Betreiber modernste Technik ein

Von Christine Setzwein, Hadorf

Wenn sich das gelbe Ungetüm in Bewegung setzt, heißt es Abstand halten: Die Walze, die sich knapp über dem Boden dreht, hat gefährlich aussehende Zähne. Und die Arbeit, die sie verrichtet, wirbelt viel Staub auf. Wobei der Staub tatsächlich kein Staub, sondern dunkler, erdig riechender Kompost ist und das Ungetüm ein sogenannter Umsetzer ist. Seit Martin und Simon Hirschauer die Kompostieranlage des Abfallwirtschaftsverbands Starnberg (Awista) in Hadorf betreiben, wird dort modernste Technik eingesetzt.

Ein Landwirt mit seinem laut knatternden Traktor, ein Lastwagen aus dem Awista-Fuhrpark mit riesigen Containern, Gartenbau-Firmen, Bauhofmitarbeiter und Privatleute stehen Schlange vor der Waage. Sie alle wollen ihre Grüngutabfälle loswerden. Für 12 900 Tonnen pro Jahr ist die Anlage ausgelegt und genehmigt. Knapp 12 000 Tonnen sind es, sagte Awista-Geschäftsführer Peter Wiedemann anlässlich der Vorstellung der neuen Betreiber: Meh alös 7000 Tonnen liefert der Awista aus seinen Wertstoffhöfen an, rund 3000 Tonnen stammen von Privatunternehmern und 1000 Tonnen bringen die Gemeinden.

Hadorf

Die Betreiber der Kompostieranlage Herrsching, Simon und Martin Hirschauer (1. und 3. v. l.) präsentieren Verbandschef Karl Roth den neuen Umsetzer.

(Foto: treybal)

2013 wurde der Betrieb der Kompostieranlage europaweit ausgeschrieben. Gewonnen hat sie die Firma Hirschauer Recycling aus Windach im Landkreis Landsberg; der Vertrag läuft bis 31. Dezember 2017. Das Unternehmen hat in moderne Fahrzeuge investiert, der Awista in den Platz. Wie der Verbandsvorsitzende, Landrat Karl Roth, sagte, sei die Entwässerungsanlage saniert und die gesamte Arbeitsfläche neu asphaltiert worden. Immerhin befinde sich die Kompostierung im Einzugsbereich der "Tiefenbrunner Rinne" und Trinkwasserschutz habe oberste Priorität. Auch die Waage wurde modernisiert. Seitdem können kleinere Mengen Gartenabfälle - bis zu 100 Kilogramm - angeliefert und gewogen werden. Dafür wird eine Pauschale von fünf Euro berechnet. Grüngut bis zu einem Kubikmeter kann weiterhin in den Wertstoffhöfen kostenfrei abgegeben werden. Insgesamt hat der Awista etwa 250 000 Euro in die Ertüchtigung der Kompostieranlage Hadorf investiert.

Dank des neuen Umsetzers braucht der Kompost nur noch gut zwei Monate, bis er gebrauchsfertig ist, erläuterte Martin Hirschauer. Davor waren es sechs Monate. Die größten Abnehmer sind Landwirte aus der Umgebung: Sie kaufen den ganz frischen Kompost, weil er noch organisches Material enthält.

Aus den Gärten in die Wertstoffhofcontainer, die Container per Awista-eigenem Fuhrpark nach Hadorf, von dort auf die Felder der Region - für Werkleiter Peter Wiedemann ist das "Kreislaufwirtschaft in Reinkultur".

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