Gut vernetzt:Gemeinsam stark

Lebenshilfe Starnberg

Sie sind in der offenen Behindertenarbeit tätig: (v. li.) Petra Seidl, Beate Hayit und Sebastian Zarusky.

(Foto: Lebenshilfe/oh)

Das Starnberger Rote Kreuz, die Lebenshilfe und die Caritas kümmern sich seit fast 30 Jahren um behinderte Menschen. Jetzt gibt es einen neuen Flyer mit allen Hilfsangeboten

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Starnberg

Geselliges Beisammensein, Freizeitgestaltung, Bildung und Hilfen bei Problemen: Im Jahr 1991 haben sich Starnberger Kreisverbände von BRK, Lebenshilfe und Caritas zur "Offenen Behindertenarbeit" (Oba) zusammengeschlossen, um Menschen mit Behinderung eine gleichberechtigte Teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen. Nun haben die drei Träger erstmals unter dem Motto "gemeinsam machen wir uns auf den Weg" einen Flyer herausgebracht, in dem die Hilfen für Menschen mit Behinderung und deren Angehörige übersichtlich aufgelistet sind. Das neue Logo ist bunt. Es ist ein Symbol für die Vielfalt des Angebots, aber auch für die Vielfalt der Menschen. "Menschen mit Behinderung sollen überall mitmachen können mit den gleichen Möglichkeiten in allen Lebensbereichen", sagte Petra Seidl vom Caritasverband bei der Vorstellung des Flyers am Donnerstag.

Die Zusammenarbeit der drei Träger funktioniert nun schon seit nahezu 30 Jahren. Finanziell seien die Startbedingungen damals jedoch nicht so gut gewesen, erinnert sich Caritas-Kreisgeschäftsführer Max Gerl. Neben dem Landratsamt habe auch die Caritas Geld zuschießen müssen.

Bei den Angeboten steht die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit und ohne Behinderung im Vordergrund. Edith Dieterle, Geschäftsführerin der Lebenshilfe Starnberg, nannte als Beispiele das Tanzfest für behinderte und nicht behinderte Menschen in der Brunnangerhalle, das integrative Sportfest in Söcking oder den Aktionstag am Kirchplatz. Alle Veranstaltungen werden von der Oba mitorganisiert mit dem Ziel, gemeinsam Spaß zu haben. Dieses Jahr wurde eine Disco angeboten, die schon beim ersten Mal sehr großen Anklang fand. "Es setzten sich viele Mosaiksteinchen zusammen", sagt Dieterle.

Die verschiedenen Dienste, die sich zu einem zentralen Netzwerk zusammengeschlossen haben, sind der zentrale Baustein der Oba. Jeder Träger bietet spezielle Leistungen an, arbeitet aber auch mit anderen Einrichtungen zusammen, wie etwa Behörden, Vereinen oder Schul- und Erziehungsberatung. Mit Ausnahme von Menschen mit psychischer Erkrankung gibt es für jede Art von Behinderung einen Ansprechpartner. Das BRK hat sich nach Angaben der Bereichsleiterin Andrea Griese-Pelikan spezialisiert auf Erwachsenenbildung und Zukunftsplanung. Ob Schule oder Mutterschaft, behinderte und nicht behinderte Menschen werden bei jeglicher Lebensveränderung von einem Mediator begleitet. Zielgruppe der Lebenshilfe sind Kinder und Jugendliche mit geistiger Behinderung. Seit 1991 gibt es den familienentlastenden Dienst, um betroffenen Eltern ein paar freie Stunden zu ermöglichen. Laut Sebastian Zarusky wird beispielsweise auch gemeinsam mit der Stadt Starnberg das Ferienprogramm gestaltet. Wie Seidl erläuterte, ist die Caritas Ansprechpartner für erwachsene Menschen mit Behinderung und chronisch Kranke. Die Einrichtung berät bei Problemen mit Anträgen, etwa bei Zuschüssen, zu Versicherungen oder bei der Pflege. Ein "äußerst frustrierender Bereich ist das Wohnen", weiß Seidl aus Erfahrung. Neben Beratung und Unterstützung werden auch Hilfen vermittelt. Das kann nicht ohne ehrenamtliche oder nebenamtliche Mitarbeiter geleistet werden. "Sie sind mit Herzblut dabei", betonte Zarusky. Menschen, die sich engagieren wollen, können sich beim BRK, bei der Caritas oder der Lebenshilfe melden. Sie werden speziell ausgebildet und in der ersten Zeit von Profis begleitet.

Der neue Flyer liegt im Landratsamt, bei den Gemeinden sowie bei den Behinderteneinrichtungen auf und kann im Internet heruntergeladen werden.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: