Nachruf:Günther Picker ist tot

Günther Picker. (Foto: privat/oh)

Der frühere WPS-Stadtrat stirbt mit 77 Jahren.

Mit 77 Jahren ist vergangene Woche der frühere und langjährige Starnberger Stadtrat Günther Picker gestorben. Der promovierte Jurist war 2008 erstmals ins Gremium gewählt worden, wo er die "Wählergemeinschaft pro Starnberg" (WPS) anführte - eine politische Gruppierung, die aus der Bürgerinitiative "Pro Umfahrung - contra Amtstunnel" hervorgegangen war. Mandat und Vorsitz gab Picker 2020 aus gesundheitlichen Gründen auf. Der gebürtige Ostfriese war Jahrzehnte lang geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Bayerischen Bankenverbandes und für einige Zeit Mitglied des Vorstands der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft. Picker war Träger des Bundesverdienstkreuzes und des Bayerischen Verdienstordens. Zudem war er Honorarprofessor an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg und veröffentlichte Beiträge über Kunst- und Antiquitätenrecht. Die CSU schloss ihn 2015 wegen parteischädigenden Verhaltens aus der Partei aus.

In der Kommunalpolitik zeigte sich Picker als streitbarer Kämpfer für eine Umfahrung Starnbergs. Vehement wehrte er sich gegen den Bau des B2-Tunnels und unterstützte die Politik der damaligen Bürgermeisterin Eva John (heute: Pfister). Im Stadtrat provozierte er wiederholt heftige Debatten. Der WPS-Vorsitzende attackierte oft in ungewohnt scharfem Ton politische Gegner, die ihn wiederum für seine Polemik kritisierten. Mitstreiter hingegen lobten seine Gradlinigkeit, juristische Kompetenz und seinen Sachverstand. Pickers stetes Credo lautete: Man müsse polarisieren, damit die Menschen verstehen, was man wolle.

Picker hinterlässt Ehefrau Birgit, vier Kinder und acht Enkel. Die Trauerfeier ist am Freitag, 8. Juli, um 11 Uhr auf dem Starnberger Waldfriedhof.

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