Gilching:Wenn das Salz knapp wird

Gilchinger Bauhof und Straßenmeisterei melden einen Engpass beim Streusalz. Die Konsequenz: Es wird nur noch auf den Hauptstraßen gestreut.

Christian Deussing

Schnee und Frost fordern ihren Tribut, die Räumfahrzeuge sind im Dauereinsatz. Für den Bauhof in Gilching wird es bereits eng, denn die Salzvorräte schmelzen dahin. Bürgermeister Manfred Walter zog jetzt die Notbremse: Seit diesem Wochenende arbeitet der Winterdienst lediglich eingeschränkt, gestreut wird vorerst nur noch auf wichtigen Haupt- und Verbindungsstraßen und an gefährlichen Stellen.

Gilching: Streusalzmangel: Bald soll nur noch auf den Hauptstraßen gestreut werden.

Streusalzmangel: Bald soll nur noch auf den Hauptstraßen gestreut werden.

(Foto: Niels P. Jørgensen)

Walter begründet den Schritt mit Engpässen bei den Salzlieferanten. Bei einem normalen Winterdienst hätte man lediglich noch für eine Woche Streusalz, ,,wir müssen jetzt aber die nächsten drei Wochen überbrücken'', so Walter. Der Rathauschef befürchtet, dass erst dann wieder Salz geliefert wird. Die Gründe für den fehlenden Nachschub seien der strenge Winter und bundesweit der hohe Salzbedarf. Derzeit lagern noch 120 Tonnen Streugut im Bauhof der Gemeinde.

Aushelfen kann auch die Straßenmeisterei Gilching nicht, die für die Bundes- und Staatsstraßen sowie Kreisstraßen im Fünfseenland zuständig ist. Diese Strecken genießen höhere Priorität. Ständig werde bei dem Großproduzenten in Baden-Württemberg nachbestellt, berichtet Jürgen Neidhardt. Man müss auf seine Reserven genau achten.

Auf Nummer sicher geht diesmal auch die Stadt Starnberg, die im Februar 2009 wegen Salzmangels den Streudienst erheblich reduzieren musste. Rund 1200 Tonnen sind in diesem Sommer gebunkert worden, davon sind erst 200 Tonnen verbraucht. Starnberg habe inzwischen den Lieferanten gewechselt und zusätzlich noch einen ,,Reservevertrag'' mit einem österreichischen Händler abgeschlossen, sagte Rathaussprecher Karl-Heinz Springer.

Auch Gauting ist gewappnet, dort lagern 150 Tonnen Salz im Bauhof. Man könne zudem auf weitere knapp 350 Tonnen ,,schnellst möglich zugreifen'', versichert Joachim Graf, geschäftsleitender Beamter im Rathaus. Noch entspannt zeigt sich Herrschings Bürgermeister Christian Schiller. Mit den Händlern funktioniere es sehr gut, sie lieferten auch ,,relativ kurzfristig''. Wie am Donnerstagabend, als noch ein Schlepper zirka 20 Tonnen auf dem Bauhof ablud.

Meist glimpflich verliefen am Freitag die Unfälle im Landkreis. Verwickelt darin war auch ein Räumfahrzeug, das zwischen Neuried und Gauting zu einem Salzlagerplatz abbiegen wollte. Es wurde von einem 19-jährigen Autofahrer aus Gauting gerammt. Der Schaden wird auf 11.000 Euro geschätzt. Zudem rutschte ein Autofahrer in Bachern mit seinem Pkw in eine Absperrung; er blieb unverletzt. Zu Blechschäden kam es laut Polizei bei Kollisionen in Starnberg und Tutzing. Außerdem rutschte ein Linienbus auf einer ,,Leerfahrt'' von der Hanfelder Umgehungsstraße. Ein Sattelschlepper kam mittags bei starkem Schneetreiben auf der B 2 vor der Starnberger Polizeiwache keinen Zentimeter mehr weiter: Der Allgäuer Lastwagenfahrer, der nach Feldafing wollte, musste Ketten aufziehen.

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