Gilching:Überfall auf Supermarkt

Ein mit einer Pistole bewaffneter Mann erbeutet mehrere hundert Euro und kann flüchten. Die Polizei fahndet bislang erfolglos nach dem etwa 30-Jährigen.

Christiane Bracht

Mit vorgehaltener Pistole hat am Dienstagabend ein Unbekannter eine Kassiererin in einem Gilchinger Supermarkt bedroht und die Einnahmen des Tages erpresst. Auf diese Weise erbeutete er laut Polizei mehrere hundert Euro. Der Täter, ein maskierter Mann, etwa 1,70 Meter groß, kam laut Polizei kurz vor Ladenschluss, da dann meist wenig Betrieb herrscht. Gerade acht Personen befanden sich in den Geschäftsräumen, als der Täter hereinkam. Er steuerte offenbar direkt auf die Kassen zu und forderte bewaffnet mit einer schwarzen Pistole das Geld. Der Mann stopfte die Scheine in eine rote Plastiktüte, möglicherweise eine aus dem Supermarkt an der Landsberger Straße. Dann verschwand er. Ein Zeuge sah ihn in Richtung Wohngebiet davoneilen.

Tengelmann-Markt in Gilching

Dieser Supermarkt an der Landsberger Straße wurde am Dienstagabend überfallen. Foto: Fuchs

(Foto: Sta Franz Xaver Fuchs)

Die acht im Laden alarmierten sofort die Polizei, die eine Großfahndung auslöste. Zwei Stunden lang kreiste nach dem Raubüberfall ein Polizeihubschrauber über Gilching, in der Hoffnung den Täter zu finden. Auch zwei Spürhunde wurden auf den Räuber angesetzt. 13 Streifenwagen waren unterwegs, kontrollierten Fußgänger und Autos, sowie die S-Bahn - doch ohne Erfolg. "Die Personenbeschreibung war zu vage", erklärte das Polizeipräsidium. "Dunkle Hose, dunkle Jacke, 1,70 Meter groß und schlank" passt auf viele Personen. Dennoch beobachtete die Polizei auch die großen Ausfallstraßen, die Bahnhöfe und suchte in dem entsprechenden Wohngebiet. Alle umliegenden Polizeiwachen beteiligten sich bei der Fahndung, auch die Autobahnpolizei. Der Räuber soll laut Zeugenaussagen etwa 30 bis 35 Jahre alt sein. Maskiert war er mit einem gemusterten Halstuch. Er soll leise gesprochen haben, dialektfrei in reinem Hochdeutsch. Wer Hinweise auf den Täter hat, kann sich unter Telefon 08141/6120 bei der Kriminalpolizei in Fürstenfeldbruck melden.

Die Polizei hofft auf Zeugen, die eventuell mit ihrem Handy Fotos oder gar einen Film von dem Überfall gemacht haben. Auch nähere Angaben zum Räuber können schon weiterhelfen, um ein Phantombild anfertigen zu können. Außerdem will man nun sehen, ob der Supermarkt videoüberwacht war. In den nächsten Tagen stehen zudem eingehende Zeugenbefragungen an. Wenn der Täter geschnappt werden sollte, erwartet ihn eine Haftstrafe, nicht unter einem Jahr. Das schreibt das Gesetz für räuberische Erpressung vor. Für die schwere des Delikts habe der Täter lächerlich wenig erbeutet, aber viel riskiert, so die Polizei.

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