In einem offenen Brief an den Regionalen Planungsverband München (RPV) kritisiert der Gilchinger Verein Fluglärm im scharfen Ton die Gautinger Pläne, im Landschaftsschutzgebiet Unterbrunner Holz ein etwa 75 Hektar großes Gewebeareal zu schaffen. Man verstehe zwar, dass die Nachbargemeinde ihre Gewerbesteuereinnahmen erhöhen wolle, aber nicht in diesem rechtlich geschützten Gebiet mit Bannwald und Wasserschutzzone. Während man in München versuche, durch Ausweisungen von Grünflächen die Luft zu verbessern, werde hier in die "so notwendige Frischluftzone und das Erholungsgebiet für die Bürger eingegriffen", kritisiert der Vorsitzende Rudolf Ulrich das Vorhaben der Gautinger Gemeinde. Daran ändere auch die "projektionierte so genannte Öko-Kreiselbebauung nichts", die eher als Kaufanreiz für potenzielle Unternehmer einzustufen sei, heißt es im Brief.
Dass laut Ulrich im Wasserschutzgebiet derzeit Probebohrungen für zwei neue Brunnen erfolgten und somit die Wasserschutzzone verkleinert werden solle, zeige die "bisherige unbeirrbare Zielrichtung" der Gemeinde Gauting. Der Verein verweist zudem auf die bereits genehmigten und betonierten Flächen für luftaffine Betriebe am Sonderflughafen, die wesentlich auf Gautinger Gebiet liegen. Diese Areale umzuwidmen und hierbei auch andere Firmen zuzulassen, sei hinsichtlich der Umwelt auf jeden Fall "verantwortungsvoller als den Wald einfach abzuholzen", betont der Vorstand des Vereins. Er hat das Schreiben auch an die Gemeinderäte in Gauting, Gilching und Weßling verschickt. Zudem wundert sich Ulrich, dass nicht südlich des Unterbrunner Holzes ein Standort geprüft oder eine bebaubare Fläche von etwa fünf Hektar am Flughafen als Gewerbeansiedlung genutzt werde - stattdessen aber jetzt die 15-fache Fläche im Unterbrunner Holz durchgesetzt werden solle.
Der Verein kündigte an, gegen den "massiven Eingriff in das Schutzgebiet Unterbrunner Holz Widerstand zu leisten". Das geplante Gewerbegebiet ist zwischen Gilching und Gauting äußerst strittig.